Die Kirchen muss nach den Worten von Bayerns evangelischem Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm der absolute Wille verbinden, dass Krieg und Gewalt aufhören und die Waffen schweigen.
München – Die Kirchen muss nach den Worten von Bayerns evangelischem Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm der absolute Wille verbinden, dass Krieg und Gewalt aufhören und die Waffen schweigen. „Im Hintergrund laufen viele Gespräche etwa im Ökumenischen Rat der Kirchen, die hoffentlich dazu führen, dass die Kirchen ihren Beitrag zum Ende des Krieges gegen die Ukraine leisten können“, sagte Bedford-Strohm dem „Münchner Merkur“ (Montag). Konsens der Kirchen weltweit müsse sein, dass ein Angriffskrieg in „tiefem Widerspruch zu den christlichen Werten“ steht.
Bedford-Strohm: Zeichen der russisch-orthodoxe Kirche wäre gewichtiger Schritt
Nach Auffassung des Landesbischofs wäre es deshalb ein gewichtiger Schritt, wenn die russisch-orthodoxe Kirche hier ein Zeichen setzen würde. Es sei seine Hoffnung und Erwartung, dass sie zusammen mit den Kirchen der Welt dazu aufrufe, die Waffen schweigen zu lassen. Bedford-Strohm war am Wochenende an die ungarisch-ukrainische Grenze gereist, um sich dort über die Lage zu informieren. Die bayerische Landeskirche hat den Kirchen in Polen, Tschechien und Ungarn 180.000 Euro zur Verfügung gestellt, um Kriegsflüchtlinge versorgen zu können.
Viele der dort ankommenden Flüchtlinge wollten zu Verwandten und Freunden weiter, berichtete Bedford-Strohm. So sei am Wochenende ein Zug mit 500 Leuten angekommen. „Darin waren 160 nigerianische und 40 ecuadorianische Studenten aus Kiew. Sie wollen weiter nach Budapest und von dort aus heimfliegen.“ Andere blieben und hätten schon eine Unterkunft vermittelt bekommen: „Das Schicksal einer Familie hat mich besonders berührt. Die Frau hat hier ihr drittes Kind entbunden und kann jetzt gleich in ein leerstehendes Haus einziehen“, so Bedford-Strohm.