Angesichts des Kriegs in der Ukraine begrüßt Militärbischof Franz-Josef Overbeck die 100-Milliarden-Euro-Finanzspritze für die Bundeswehr.
Köln – Angesichts des Kriegs in der Ukraine begrüßt Militärbischof Franz-Josef Overbeck die 100-Milliarden-Euro-Finanzspritze für die Bundeswehr. „Wir haben wirklich realistisch Krieg in Europa“, sagte Overbeck am Dienstag im Interview des Kölner Online-Portals domradio.de. „Für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ist das eine neue Herausforderung angesichts ihrer Bündnisverpflichtung in der Nato.“ Mit dem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten Sondertopf könnten sie diesen Verpflichtungen anders nachkommen als bisher.
„Es ist angesagt, dass wir realistisch sind“, betonte der Bischof von Essen weiter. Er sprach von einer „sehr aktiven Bedrohung mit unendlich schwierigen, komplexen Folgen“. Laut christlicher Ethik seien zwar zunächst friedliche Mittel zu ergreifen, es gebe jedoch Grenzen. Sollten russische Truppen in den Westen der Ukraine marschieren, würden sie die Grenze des Nato-Gebiets erreichen. „Damit ergeben sich ganz neue Konstellationen. Die beschäftigen viele, so auch mich“, erklärte Overbeck. Die Militärseelsorgenden würden weiter dorthin gehen, wo die Soldatinnen und Soldaten seien.
Zur Diskussion um die Wiederbelebung der Wehrpflicht in Deutschland erklärte der Ruhrbischof: „Für die Bundeswehr ist bedeutsam, dass sie hochkomplexe Aufgaben mit hochkompetenten Funktionen erfüllen muss und dafür brauchen wir entsprechendes Personal.“ Er setze in diesem Sinne eher auf Fachleute.