Ukrainischer Bischof bei Beschuss von Kloster verletzt

Bei den Gefechten in der Ostukraine ist laut der orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats ein Kloster getroffen und ein Bischof verwundet worden.
Kiew – Bei den Gefechten in der Ostukraine ist laut der orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats ein Kloster getroffen und ein Bischof verwundet worden. Der Bischof von Wolnowacha, Ambrosi, wurde demnach am Montag im teilweise zerstörten Kloster im Dorf Nikolskoje am linken Arm verletzt. Der 42-Jährige musste in einer Klinik in Donezk operiert werden, wie die dortige Diözese mitteilte.

-Symbolfoto: © Oleksandr Ilin | Dreamstime.com

Bei den Gefechten in der Ostukraine ist laut der orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats ein Kloster getroffen und ein Bischof verwundet worden. Der Bischof von Wolnowacha, Ambrosi, wurde demnach am Montag im teilweise zerstörten Kloster im Dorf Nikolskoje am linken Arm verletzt. Der 42-Jährige musste in einer Klinik in Donezk operiert werden, wie die dortige Diözese mitteilte.

Der Gesundheitszustand des Geistlichen sei stabil. Die Diözese und die Kirchenleitung in Kiew machten keine Angaben dazu, wer das Kloster beschossen hat. Dem ukrainischen Kulturministerium zufolge sollen russische Truppen das Kloster bereits am 12. März schwer beschädigt haben. Moskau hatte kurz zuvor gemeldet, dass pro-russische Separatisten die benachbarte Kreisstadt Wolnowacha unter ihre Kontrolle gebracht hätten.

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Im russischen Krieg gegen die Ukraine sind nach Kirchenangaben bislang mindestens vier Geistliche ums Leben gekommen. Die eigenständige orthodoxe Kirche der Ukraine bestätigte bereits Mitte März, dass russische Soldaten einen dritten Priester getötet hätten. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. kondolierte am vergangenen Freitag den Angehörigen eines gefallenen Militärgeistlichen. „Ich trauere zutiefst wegen des tragischen Todes von Erzpriester Oleg Artemow“, heißt es in dem vom Moskauer Patriarchat veröffentlichten Schreiben.

Nach Angaben Kiews attackierte und beschädigte die russische Armee seit dem Beginn ihres Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar rund 60 Kirchen, Klöster und andere Religionsstätten. Mehr als zwei Drittel der betroffenen Sakralbauten gehörten der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.

Rund 60 Prozent der etwa 41 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der Ende 2018 gegründeten eigenständigen (autokephalen) Orthodoxen Kirche der Ukraine. Die moskautreue Kirche zählt in der Ukraine zwar deutlich mehr Gemeinden als jede andere Konfession. Aber in Umfragen bekannten sich die meisten Bürger zur neuen, unabhängigen orthodoxen Kirche.

100 Gemeinden wechseln zu eigenständiger ukrainischer Kirche

Rund 100 Kirchengemeinden in der Ukraine sind unterdessen  von der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats zur eigenständigen Orthodoxen Kirche der Ukraine gewechselt. Das berichtet das Portal „The Kyiv Independent“ am Dienstag. Das Oberhaupt der autokephalen Kirche, Metropolit Epiphanius, hat demnach weitere Gemeinden aufgefordert, diesem Schritt zu folgen.

Rund 60 Prozent der etwa 41 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der Ende 2018 gegründeten eigenständigen (autokephalen) Orthodoxen Kirche der Ukraine. Die moskautreue Kirche zählt in der Ukraine zwar deutlich mehr Gemeinden als jede andere Konfession. Aber in Umfragen bekannten sich die meisten Bürger zur neuen, unabhängigen orthodoxen Kirche.

Papstbesuch in Ukraine laut Nuntius derzeit unmöglich

Einen Besuch des Papstes in Kiew hält der Apostolische Nuntius in der ukrainischen Hauptstadt derzeit für unmöglich. Die Sicherheitslage lasse dies keinesfalls zu, sagte Erzbischof Visvaldas Kulbokas dem italienischen Magazin Famiglia cristiana (Montag). Es ginge nicht ohne einen auch nur begrenzten Waffenstillstand „sowohl für den Papst als auch für die Menschen, die mit ihm beten sollen“, so Kulbokas. Ohne dies „wäre die Sicherheit aller gefährdet“. Eine geheime Reise von Franziskus sei hingegen nicht denkbar.

Sowohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wie auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatten den Papst nach Kiew eingeladen. Nach Ansicht diplomatischer wie theologischer Beobachter würde ein Besuch von Franziskus in der ukrainischen Hauptstadt derzeit noch jede Aussicht auf eine vermittelnde Rolle des Vatikan zunichte machen.

Erzbischof Kulbokas sagte der Famiglia cristiana, über diplomatische Kanäle habe er in Moskau zu erreichen versucht, dass etwa Waisenhäuser geschont werden oder Korridore zur Evakuierung von Kindern geöffnet werden. Immerhin habe er die Rückmeldung erhalten, man werde die Anliegen berücksichtigen.

rwm/kna