Kardinal Matteo Zuppi (66), Erzbischof von Bologna, ist neuer Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz. Diese gab die Entscheidung des Papstes am Dienstag bekannt.
Rom – Kardinal Matteo Zuppi (66), Erzbischof von Bologna, ist neuer Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz. Diese gab die Entscheidung des Papstes am Dienstag bekannt. Zuvor hatten die gut 220 Bischöfe bei ihrer Vollversammlung in Rom Zuppi zusammen mit den Kardinälen Paolo Lojudice (57) aus Siena und Antonino Raspanti (62) aus Acireale auf eine Dreierliste gewählt.
Matteo Zuppi ist der Gemeinschaft Sant’Egidio eng verbunden.
Aus dieser heraus ernannte Franziskus den Nachfolger von Kardinal Gualtiero Bassetti (80), der das Amt altersbedingt abgab. Matteo Zuppi stammt aus Rom und ist der Gemeinschaft Sant’Egidio eng verbunden. Er gehört zu deren Gründungsmitgliedern und war lange Jahre Pfarrer der von Sant’Egidio betreuten Pfarrgemeinde Santa Maria in Trastevere.
Zusammen mit Andrea Riccardi, dem Gründer der Gemeinschaft, war Zuppi zudem als Vermittler in Konfliktgebieten etwa in Afrika tätig. Benedikt XVI. ernannte Zuppi 2012 zum Weihbischof in Rom. Drei Jahre später machte Franziskus ihn zum Nachfolger von Bolognas früherem Erzbischof, Kardinal Carlo Caffarra (1938-2017).
Besonderes Ernennungsverfahren
Das besondere Verfahren zur Ernennung des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz ist Ergebnis eines Streits zwischen Papst und Bischofskonferenz vor fünf Jahren. Damals wollte Franziskus, dass Italiens Bischöfe ihren Konferenzvorsitzenden ebenso wählen wie weltweit üblich. Weil sie sich nicht einigen konnten, baten die Bischöfe des Landes, wegen ihres „besonderen Verhältnisses zum Nachfolger des Petrus“ möge der Papst den Leiter der Konferenz ernennen. Die Dreierliste, aus welcher der Papst jemanden ernennt, ist der Kompromiss dazu.