Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat vor dem Klimawandel als eine der zentralen Sicherheitsbedrohungen des 21. Jahrhunderts gewarnt.
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat vor dem Klimawandel als eine der zentralen Sicherheitsbedrohungen des 21. Jahrhunderts gewarnt. Gerade in fragilen Staaten wirke der Klimawandel wie ein Brandbeschleuniger, sagte GIZ-Vorstandssprecherin Tanja Gönner am Freitag in Berlin. Nötig sei deshalb, dass vor allem kleine Inselstaaten und die am wenigsten entwickelten Länder einen besseren Zugang zu Klimafinanzierungen hätten.
Aufbau erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern fördern
„Wetterereignisse wie Dürren oder Überflutungen bedrohen Lebensgrundlagen. Menschen müssen ihre Heimat verlassen, Konflikte entstehen oder eskalieren“, sagte Gönner. Häufig seien Entwicklungs- und Schwellenländer von verheerenden Folgen des Klimawandels betroffen, die am wenigsten dazu beitrügen. In fragilen Staaten müsse deshalb der Zugang zu Energie zunächst mit dem Auf- und Ausbau erneuerbarer Energieinfrastrukturen sichergestellt werden.
Menschen müssten auch unter schwierigen Klimabedingungen Chancen haben, sich eine Zukunft aufzubauen. „Fortschritt entsteht, wenn wir Außen-, Sicherheits-, Entwicklungs- und Klimapolitik als Einheit betrachten“, sagte Gönner.
„Gewaltige Herausforderungen“
„Coronapandemie, Klimawandel, Ernährungskrisen und jetzt noch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit seinen globalen Auswirkungen – das alles sind gewaltige Herausforderungen insbesondere für Entwicklungsländer“, betonte der GIZ-Aufsichtsratsvorsitzende Jochen Flasbarth. Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten sei eine starke Entwicklungszusammenarbeit dringend nötig.
Anlässlich ihrer Jahrespressekonferenz bilanzierte die GIZ auch ihre Arbeit des vergangenen Jahres. Demnach stieg das Auftragsvolumen der Organisation mit rund 3,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr erneut um elf Prozent und erreichte ein neues Rekordniveau. Der Hauptauftraggeber der GIZ war mit 3,15 Milliarden Euro das Bundesentwicklungsministerium. Fast ein Fünftel, also 558 Millionen Euro, seien sogenannte Kofinanzierungen gewesen. Den Angaben zufolge arbeiteten 2021 insgesamt 24.977 Mitarbeitende aus 155 Nationen für das Bundesunternehmen.
„Die GIZ ist die wichtigste Partnerin der deutschen Entwicklungszusammenarbeit“, sagte Flasbarth. Keine andere Organisation sei in verschiedenen Ländern vor Ort so präsent wie die GIZ. Die Organisation kenne die Bedarfe vor Ort und sei auch in „fragilen Kontexten“ als Partner anerkannt.