Chicagos Kardinal entsetzt über Schießerei

Der US-Kardinal Blase Cupich zeigt sich entsetzt über den blutigen Angriff auf eine Parade zum Unabhängigkeitstag.

Der US-Kardinal Blase Cupich zeigt sich entsetzt über den blutigen Angriff auf eine Parade zum Unabhängigkeitstag

Symbolfoto von Mindy Bachitt auf Pixabay

Der US-Kardinal Blase Cupich zeigt sich entsetzt über den blutigen Angriff auf eine Parade zum Unabhängigkeitstag. „Was eine friedliche Feier der Gründung unserer Nation hätte werden sollen, endete in einer unsagbaren Tragödie“, erklärte der Erzbischof von Chicago (Montag Ortszeit). Ein Mann hatte im dortigen Highland Park mindestens sechs Menschen erschossen und etwa zwei Dutzend Personen verletzt. Die Opfer seien zwischen 8 und 85 Jahren alt, so der Kardinal. Die Polizei nahm unterdessen laut US-Medienberichten einen 22-Jährigen fest. Das Motiv sei noch unklar.

Waffengewalt häufigste Todesursache für Kinder

„Waffen, die darauf abzielen, menschliche Körper schnell zu zerstören, haben in der Zivilgesellschaft keinen Platz“, betonte Cupich. „Es ist kaum Juli, und in diesem Jahr erleben die Vereinigten Staaten bereits mehr als eine Massenschießerei pro Tag“, beklagte der Erzbischof. Waffengewalt sei heute in den USA die häufigste Todesursache für Kinder. „Das Recht, Waffen zu tragen, verdunkelt nicht das Recht auf Leben oder das Recht aller Amerikaner, ihr Leben frei von der Angst zu führen, jeden Moment von Kugeln zerfetzt zu werden“, so der Kardinal.

Was auch immer man vom Recht auf das Tragen von Waffen halte – es gebe viel Spielraum für eine vorsichtige Auslegung des zweiten Zusatzartikels zur Verfassung für seriöse, allgemein gültige Waffensicherheitsmaßnahmen. Der Senat habe im Juni „endlich ein bedeutendes, aber bescheidenes Waffensicherheitsgesetz“ erlassen, so Cupich. „Aber es muss eindeutig mehr getan werden.“ Alle Amtsträger, ob gewählt oder nicht, müssten ihr Engagement für die Sicherheit der Bürger verdoppeln.

Kardinal zitiert Papst

Papst Franziskus habe 2016 an die Menschen in Chicago mit Verweis auf den Bürgerrechtler Martin Luther King gefordert, die Menschheit müsse für alle Konflikte eine Methode entwickeln, die Rache, Aggression und Vergeltung ablehne. „Die Grundlage einer solchen Methode ist Liebe“, zitierte Cupich den Papst.

Der Chicagoer Erzbischof bat um Gebete für die Opfer und ihre Angehörigen, „die sich nie vorstellen konnten, dass eine Feier am 4. Juli zu einem Ort des Todes werden könnte“. Er würdigte Ersthelfer und Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei, die sich „tapfer in die Gefahr“ gestürzt hätten, um Opfer zu behandeln und andere vor Schaden zu bewahren.

kna