Haseloff würdigt jüdischen Gemeinde-Chef Laiter

Haseloff würdigt jüdischen Gemeinde-Chef Laiter

Haseloff würdigt jüdischen Gemeinde-Chef Laiter

Symbolbild von Till Voigt auf Pixabay

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat den nach langer Krankheit gestorbenen Vorstandsvorsitzenden der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg, Wadim Laiter (58), als „außergewöhnliche Persönlichkeit“ gewürdigt. Er „war eine der tragenden Säulen des jüdischen Lebens in Magdeburg und Sachsen-Anhalt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar“, erklärte Haseloff am Mittwoch in der Landeshauptstadt.

Insbesondere die Realisierung des Neubauprojekts der Magdeburger Synagoge habe Laiter sich „zur Lebensaufgabe gemacht“, betonte der Ministerpräsident. Die Nationalsozialisten hatten das 1897 eröffnete frühere Gotteshaus der Magdeburger Synagogen-Gemeinde in den Jahren 1938 und 1939 zerstört. In diesem Mai begann der Bau der neuen Synagoge, den das Land mit 2,8 Millionen Euro unterstützt.

Die für Religionsangelegenheiten in Sachsen-Anhalt zuständige Ministerin Eva Feußner (CDU) erklärte, der Tod Laiters bedeute „für die Stadt Magdeburg den Verlust einer unermüdlichen, hingebungsvollen, treibenden Kraft im wieder aufblühenden jüdischen Leben der Landeshauptstadt, das ohne das Wirken Laiters nicht da wäre, wo es heute ist“.

1995 kam Laiter mit Frau und Kind aus der Ukraine nach Deutschland. Seit mehr als einem Jahrzehnt war er Vorstandsvorsitzender der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg, zudem Mitglied im Vorstand des jüdischen Landesverbandes und als dessen Vertreter im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland. Zudem gehörte er dem Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Sachsen-Anhalt an.

Gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hatte Laiter einmal betont, ihm gehe es bei seinem Engagement vor allem darum, „jüdisches Leben bei uns im Osten zu etablieren. Juden zum Anfassen eben“. Zwar sei das Erinnern wichtig, aber noch wichtiger sei es, „nach vorne zu blicken“, erklärte er. „Wenn wir uns immer mit gesenkten Köpfen gegenüberstehen, können wir uns nicht in die Augen schauen.“

kna