Pandemie: Vor allem Frauen leisteten Pflege

Vor allem Frauen haben in der Pandemie einer Studie zufolge Mehraufwand bei der Pflege anderer Menschen geleistet.

Pandemie: Vor allem Frauen leisteten Pflege

–Symbolfoto: eliola/Pixabay

Vor allem Frauen haben in der Pandemie einer Studie zufolge Mehraufwand bei der Pflege anderer Menschen geleistet. Pflegten vor der Pandemie rund 20 Prozent der Frauen im erwerbstätigen Alter gesundheitlich eingeschränkte Personen, waren es im Sommer 2020 etwa 27 Prozent, teilte das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) am Mittwoch in Berlin mit.

Bei den Männern stieg der Anteil der Pflegenden demnach im gleichen Zeitraum lediglich um zwei Prozentpunkte. Frauen unterstützten Kranke und Pflegebedürftige auch mit mehr Zeit: Im Winter 2020/21 brachten Frauen im Schnitt 11,5 Stunden pro Woche für Pflege und andere Unterstützungen auf, Männer 7,5 Stunden.

Insgesamt zeige sich, dass zu Beginn der Pandemie im Sommer 2020 mehr Menschen in erwerbsfähigem Alter Unterstützung und Pflege übernahmen als in der vorangegangenen Befragung im Jahr 2017, so das DZA. Im Winter 2020/21 habe die Beteiligung an Unterstützung und Pflege auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie gelegen.

Nicht-erwerbstätige Menschen leisteten einen größeren Beitrag zur Versorgung in der Pandemie: Während 21,4 Prozent der Erwerbstätigen im Sommer 2020 Pflege und Unterstützung leisteten, pflegten 25 Prozent der Nicht-Erwerbstätigen Angehörige.

Die Studie untersucht Unterstützungs- und Pflegeaufgaben bei Personen im Alter von 46 bis 65 Jahren. Mindestens 1.600 Menschen wurden den Angaben zufolge hierfür befragt. Die Befragungen wurden im Rahmen des Deutschen Alterssurvey (DEAS) durchgeführt. Der DEAS ist den Angaben zufolge eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Seit mehr als 20 Jahren werden Menschen regelmäßig befragt. Die Langzeitstudie wird vom Bundesseniorenministerium gefördert.

kna