Im vergangenen Jahr sind in Deutschland durch richterlichen Beschluss rund 142.800 Ehen geschieden worden.
![Zahl der Ehescheidungen leicht gesunken](https://i0.wp.com/neuesruhrwort.de/wp-content/uploads/2019/07/Land-_und_Amtsgericht_Duisburg-e1562772428116.jpg?resize=1140%2C932&ssl=1)
Das Land- und Amtsgericht Duisburg, Symbolbild (Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 [via Wikimedia Commons])
Auswirkungen der Corona-Pandemie sind laut Statistik nicht erkennbar. Da einer Scheidung in der Regel eine Trennungszeit von mindestens einem Jahr vorausgehe, könnten sich solche Effekte erst langfristig zeigen, hieß es.
Gut die Hälfte (51,5 Prozent) der 2021 geschiedenen Ehepaare hatte minderjährige Kinder. 49,5 Prozent hatten ein Kind, 39,5 Prozent zwei und 11 Prozent drei oder mehr Kinder. Insgesamt waren im Jahr 2021 etwa 121.800 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.
Etwa 22.900 oder 16,1 Prozent aller geschiedenen Paare waren laut Statistik mindestens im 25. Jahr verheiratet. Im Durchschnitt blickten die Paare auf 14 Jahre und 6 Monate Ehedauer zurück. Vor 25 Jahren waren Ehen nach durchschnittlich 12 Jahren und 2 Monaten geschieden worden. Mitverantwortlich hierfür war den Angaben zufolge der niedrigere Anteil geschiedener Langzeitehen: 1996 wurden mit rund 18.000 nur 10,3 Prozent der geschiedenen Paare im Jahr ihrer Silberhochzeit oder danach geschieden.
Im vergangenen Jahr ließen sich etwa 1.000 gleichgeschlechtliche Paare scheiden. 2020 waren es etwa 900. Die “Ehe für alle” war in Deutschland im Oktober 2017 eingeführt worden. Gleichgeschlechtliche Paare, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, können diese nicht durch Scheidung, sondern durch Aufhebung beenden. 2021 wurden mit rund 1.000 Aufhebungen von Lebenspartnerschaften etwa 100 oder 9,1 Prozent weniger erfasst als im Vorjahr. Damit sank die Zahl das zweite Jahr in Folge.