Am Freitag startet mit dem Liborifest in Paderborn nach zweijähriger Pandemie-Pause wieder eines der größten Volksfeste in Deutschland.
Paderborn – Am Freitag startet nach zweijähriger Pandemie-Pause wieder eines der größten Volksfeste in Deutschland: Unter dem Leitwort „aufatmen“ bietet das Liborifest in Paderborn neun Tage lang einen „bunten Dreiklang aus Kirmes, Kirche und Kultur“. Am Sonntag wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet, der beim 500. Libori-Mahl die Festrede hält.
Mit dem Libori-Fest feiern Stadt und Erzbistum Paderborn immer Ende Juli mit Jahrmarkt, Gottesdiensten, Prozessionen und weiteren Veranstaltungen ihren Schutzpatron, den heiligen Liborius (348-397). Zu den Feierlichkeiten kommen regelmäßig mehr als eine Million Besucher.
Das Fest hat seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine des Heiligen, der Bischof von Le Mans war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städtepartnerschaften. Den Beginn der Feiern markiert die Erhebung der Reliquien des Heiligen. Dabei werden sie in einem vergoldeten Schrein in den Hochchor des Paderborner Doms überführt und nach einem Gottesdienst in einer Prozession durch die Stadt getragen.
Die Erzdiözese erwartet den französischen Bischof Yves Le Saux aus Le Mans sowie den Exarchen der katholischen Ukrainer in Deutschland, Bischof Bohdan Dzyurakh. Seitens der Stadt sind die traditionelle Kirmes und der Liborimarkt angekündigt.
Das Libori-Mahl wird seit dem 15. Jahrhundert von der Libori-Gilde ausgerichtet, einem Zusammenschluss Paderborner Bürger, deren Vorsitzender jeweils ein Kaufmann oder Unternehmer ist. An dem schlichten Essen mit regionalen Spezialitäten wie westfälischem Schinken oder Paderborner Bier nehmen rund 200 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kirchen und öffentlichem Leben teil. Mittelpunkt ist die Festrede eines prominenten Gastes.