Der Organisator der katholischen Weltsynode, Kardinal Mario Grech, hat weiterhin Vertrauen in den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland.
Freiburg/Vatikanstadt – Der Organisator der katholischen Weltsynode, Kardinal Mario Grech, hat weiterhin Vertrauen in den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland. „Vielleicht hätte die Kommunikation“ zu dem Reformprojekt besser sein können“, sagte Grech in einem am Montag veröffentlichten Interview. Aber er vertraue den deutschen Bischöfen, „dass sie wissen, was sie tun“.
Die Kritik anderer Bischöfe am Synodalen Weg der Deutschen in Form offener Briefe kritisierte Grech. „Brüderliche Korrektur und Dialog“ seien etwas sehr Positives. Eine „öffentliche Denunziation“ aber helfe nicht, sondern polarisiere nur zusätzlich.
Grech, Generalsekretär des Synodensekretariats im Vatikan, äußerte sich in einer Sonderpublikation des Freiburger Herder-Verlags zum synodalen Prozess der katholischen Weltkirche. Er versuche, dem Prozess in Deutschland zu folgen. Es sei aber „eine Sache, dem zu folgen, was veröffentlicht wird, und eine andere, dem zu folgen, was wirklich vor sich geht“. Derzeit habe er nicht das Gefühl, sich an den Diskussionen in einzelnen Ländern beteiligen zu können.
Allenfalls würde er, so Grech, „das allgemeine Prinzip der Synodalität in der katholischen Kirche betonen“. Dabei seien immer drei Ebenen einzuhalten: das „gegenseitige Zuhören des Volkes Gottes“, die Kollegialität der Bischöfe untereinander sowie das Papstamt als „Prinzip der Einheit und Gewissheit“.
Das wichtigste Thema des weltweiten synodalen Prozesses, den Papst Franziskus 2021 ausgerufen hat, ist laut Grech eine synodalere Kirche. In Zeiten eines erschreckenden Individualismus dürfe es in der Kirche keinen Platz für Individualismus geben, so der aus Malta stammende Kardinal. „Wenn wir es schaffen, uns auf andere einzulassen, wenn wir es schaffen, einen gemeinschaftlicheren Geist zu entwickeln, wäre das ein großer Schritt nach vorne.“
Grech ist zuversichtlich, dass auch bisherige Skeptiker sich der Weltsynode noch anschließen. Synodalität sei „keine Agenda oder zusätzliche Arbeit. Sie liegt in unserer Natur als Kirche. Wir können nicht nicht synodal sein.“ Wichtigstes Ziel müsse es sein, „den Willen Gottes zu finden“ und besser zu verstehen, so der Kardinal. „Und 2020 ist nicht 1020 und auch nicht 2000. Wir müssen Gott treu sein. Und gleichzeitig müssen wir die richtigen Antworten für die Menschen heute finden.“