Laien-Vertreter: Bistumsleitung in Köln ist heillos überfordert

Der Sprecher der katholischen Laien im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, bescheinigt der Leitung des Erzbistums gravierende Managementfehler.
Köln – Der Sprecher der katholischen Laien im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, bescheinigt der Leitung des Erzbistums gravierende Managementfehler. Die Bistumsleitung sei "heillos überfordert" und nicht in der Lage, die Diözese zu führen, sagte der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum am Dienstag im Interview auf WDR 5.

Tim Kurzbach. –Foto: Dirk Dehmel für Klingenstadt Solingen

Der Sprecher der katholischen Laien im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, bescheinigt der Leitung des Erzbistums gravierende Managementfehler. Die Bistumsleitung sei „heillos überfordert“ und nicht in der Lage, die Diözese zu führen, sagte der Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum am Dienstag im Interview auf WDR 5.

Kurzbach: Geld und Engagement verpuffe

Jenseits von möglichen Unterschieden bei Glaubensfragen gebe es große Mängel bei der Organisation und den Strukturen in der Erzdiözese. Viel Geld und viel Engagement der Katholiken verpuffe, so Kurzbach, der auch Oberbürgermeister von Solingen ist.

Mit Blick auf das vom Papst noch nicht beantwortete Rücktrittsangebot von Erzbischof Rainer Maria Woelki sprach Kurzbach von einem „Nervenkrieg zwischen Rom und Köln“. Es sei völlig unverständlich, warum in dieser Frage keine Entscheidung falle. Kurzbach beklagte zugleich gravierende Systemfehler in der Kirche. Es sei keinem Katholiken in Deutschland mehr zu vermitteln, warum ein Bischof seinen Rücktritt nur anbieten könne, aber erst auf eine Entscheidung aus Rom warten müsse.

Kurzbach verteidigte die Absagen vieler Mitglieder des Diözesanpastoralrats, die nicht an der Sondersitzung des obersten Beratungsgremiums des Erzbischofs am Montagabend in Düsseldorf teilgenommen hatten. Die derzeitige „übergroße Krise“ des Erzbistums habe auf der Tagesordnung des Gremiums nur eine untergeordnete Rolle gespielt, so der Vorsitzende des Diözesanrates. Vertreter aller Gruppierungen im Bistum hätten deshalb beschlossen, an der Sitzung nicht teilzunehmen.

Fehlende Beschlussfähigkeit

An der Sitzung in Düsseldorf hatten am Montagabend nur 22 der 75 Mitglieder teilgenommen. Wie das Erzbistum Köln mitteilte, hat Kardinal Rainer Maria Woelki daraufhin die fehlende Beschlussfähigkeit seines wichtigsten pastoralen Beratungsgremiums festgestellt. Woelki und Generalvikar Guido Assmann standen den Anwesenden anschließend zum persönlichen Austausch zur Verfügung.

kna