Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Ferda Ataman, pocht auf eine umfassende Reform des Gleichbehandlungsgesetzes.
Berlin – Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Ferda Ataman, pocht auf eine umfassende Reform des Gleichbehandlungsgesetzes. Insbesondere Frauen und Männer mit Kindern würden in der Arbeitswelt benachteiligt, sagte Ataman dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag). In einer Studie ihrer Behörde hätten 40 Prozent der Eltern angegeben, im Job diskriminiert zu werden – etwa wenn sie wegen der Kinderbetreuung früher nach Hause gehen wollten. Gleiches erführen Menschen, die Angehörige pflegen.
Das Gleichbehandlungsgesetz habe weitere „große Lücken“, die es zu schließen gelte, fügte Ataman hinzu. So würden ältere Menschen im Beruf „leider häufig nicht mehr für Fortbildungen vorgesehen oder erleben Mobbing, oder ihre Verträge werden nicht verlängert“. Außerdem gebe es Benachteiligungen „wegen der ostdeutschen Herkunft“ von Menschen.
Das sogenannte Antidiskriminierungsgesetz stammt aus dem Jahr 2006 und soll „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität“ verhindern oder beseitigen.