Katholische Kirche zieht Bilanz ihrer Fluthilfe

Die katholischen deutschen Bischöfe haben am Dienstag auf ihrer Herbstvollversammlung eine Bilanz ihrer Hilfsangebote nach der Flutkatastrophe im Vorjahr gezogen.
Die katholischen deutschen Bischöfe haben am Dienstag auf ihrer Herbstvollversammlung eine Bilanz ihrer Hilfsangebote nach der Flutkatastrophe im Vorjahr gezogen.

Bischof Peter Kohlgraf (Foto: Bistum Mainz)gr

Die katholischen deutschen Bischöfe haben am Dienstag auf ihrer Herbstvollversammlung eine Bilanz ihrer Hilfsangebote nach der Flutkatastrophe im Vorjahr gezogen. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf kündigte an, die Kirche wolle sich verstärkt in der Notfallseelsorge engagieren. Allerdings seien auch Schwachstellen deutlich geworden: „Manchmal waren Seelsorgende nicht darauf vorbereitet, einen solchen Katastrophenfall als pastorale Aufgabe anzugehen.“ Zudem habe eine kirchliche Koordinationsstelle gefehlt.

„Ehrenamtliche werden in der Notfallseelsorge zunehmend wichtiger“, so Kohlgraf. Zur Aufgabe der Hauptamtlichen werde es gehören, ehrenamtliche Helfer auszubilden und sie ihrerseits seelsorgerlich zu begleiten. Allein im Landkreis Ahrweiler waren bei der Flutkatastrophe mehr als 130 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger der katholischen und evangelischen Kirche waren im Einsatz.

Vor einem „Weiter so“ in Umweltfragen warnte der Vorsitzende der Konferenz, Bischof Georg Bätzing. Beim Eröffnungsgottesdienst des Treffens sagte er im Dom, nötig seien „Einhalt und Umkehr“; zu lange schon werde „die Begrenztheit der Erde verbissen ignoriert und der Tod allzu vieler in Kauf genommen“. Wörtlich: „Wenn wir weitermachen wie bisher, werden wir keine Zukunft haben. Wenn wir nicht lernen aufzuhören, dann werden uns die Katastrophen überrollen, die wir selbst verursacht haben.“

Im Mittelpunkt des bis Donnerstag dauernden Treffens steht die Frage, wie die reformorientierte Mehrheit der Bischöfe und eine konservative Minderheit künftig miteinander umgehen wollen. Die unterschiedlichen Ansichten waren beim Reformprojekt Synodaler Weg Anfang September deutlich geworden. Dort hatte eine Sperrminorität die Verabschiedung eines Papieres blockiert, das sich für weitreichende Änderungen in der Sexualmoral aussprach.

Ein weiteres zentrales Thema für die 67 Bischöfe sind die Strukturen zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hatte angekündigt, nach zwölf Jahren das Amt des Beauftragten der Konferenz abgeben zu wollen.