Die Kirche braucht nach Worten des Erzbischofs von Bratislava, Stanislav Zvolensky, Zusammenarbeit auf allen Ebenen.
Bonn – Die Kirche braucht nach Worten des Erzbischofs von Bratislava, Stanislav Zvolensky, Zusammenarbeit auf allen Ebenen. In der Slowakei funktioniere die Synodalität bereits gut, sagte er dem Portal katholisch.de (Donnerstag) im Interview. So gebe es beispielsweise Treffen zwischen Laien, Priestern und Bischöfen, die in kleinen Gruppen vorbereitet würden.
„Wir haben im Kommunismus Synodalität gelernt“
In der Zeit des Kommunismus habe die Kirche „in kleinen Gruppen überlebt, nicht in übergreifenden Strukturen“, erklärte Zvolensky. Große Veranstaltungen seien verboten gewesen, daher habe man sich in kleinen Gruppen zu Gebeten und Gesprächen über den Glauben getroffen. „Das ist für uns von Vorteil. Wir haben im Kommunismus Synodalität gelernt.“
Die Strukturen, die dagegen in Deutschland existierten, wolle er nicht kritisieren, betonte der Erzbischof. „Aber aus meinen Beobachtungen kann ich schon sagen: Die Gefahr, dass eine Struktur nur noch um sich selbst kreist und das Evangelium dabei vergisst, ist in Deutschland sehr real.“ Die Kirche in Laien und Bischöfe zu unterteilen, „wäre eine Begrenzung. Die Kirche ist Gemeinschaft.“ Zugleich seien solche Begrenzungen hilfreich, um über die Kirche zu sprechen.
Wenig hauptamtliche Strukturen
Auch könnten Strukturen durchaus hilfreich sein, sagte Zvolensky. In der Slowakei gebe es wenig hauptamtliche Strukturen; vieles basiere auf ehrenamtlichem Engagement. Auch seien einige Pfarreien in der Pastoral „nicht so einladend“ gegenüber Laien: „Da gibt es sicher noch Luft nach oben.“ Hauptamtliche Stellen könnten die Pfarreien stärken. Daraus entstehe jedoch die Frage, ob Menschen für die Kirche nur des Geldes wegen arbeiteten oder auch aus dem Glauben heraus. „Wir müssen immer wieder Menschen finden, die wir für ihre Arbeit bezahlen, die sie jedoch aus innerer Überzeugung machen.“