Rechnungsprüfer kritisiert Umgang mit Vatikan-Finanzen

Im vatikanischen Finanz-Strafprozess hat der Generalrechnungsprüfer Alessandro Cassinis Righini den früheren Umgang mit Investitionen im Staatssekretariat kritisiert.
Vatikanstadt – Im vatikanischen Finanz-Strafprozess hat der Generalrechnungsprüfer Alessandro Cassinis Righini den früheren Umgang mit Investitionen im Staatssekretariat kritisiert. Trotz monatelanger Bemühungen, von dort Unterlagen, Gutachten und Bilanzen zu erhalten, habe es nur wenige Antworten gegeben, erklärte der als Zeuge befragte Righini am Freitag laut italienischen Medien im Prozess. Auch beim Kauf der im Verfahren behandelten Londoner Luxusimmobilie sei er frühzeitig stutzig geworden. Mit dem Geld aus dem sogenannten Peterspfennig sei nicht korrekt umgegangen worden, so Righini.

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Im vatikanischen Finanz-Strafprozess hat der Generalrechnungsprüfer Alessandro Cassinis Righini den früheren Umgang mit Investitionen im Staatssekretariat kritisiert. Trotz monatelanger Bemühungen, von dort Unterlagen, Gutachten und Bilanzen zu erhalten, habe es nur wenige Antworten gegeben, erklärte der als Zeuge befragte Righini am Freitag laut italienischen Medien im Prozess. Auch beim Kauf der im Verfahren behandelten Londoner Luxusimmobilie sei er frühzeitig stutzig geworden. Mit dem Geld aus dem sogenannten Peterspfennig sei nicht korrekt umgegangen worden, so Righini.

Righini war 2018 vom Papst mit einer Art Bestandsaufnahme der finanziellen Situation beauftragt worden. Anlass war ein Personalwechsel im Staatssekretariat von Kardinal Giovanni Angelo Becciu zum seither amtierenden Erzbischof Edgar Pena Parra. Dieser Prüfbericht sowie weitere Berichte führten zu einer Reihe von Razzien 2019 und zu einer Anklage.

Im Kern geht es in dem Prozess um mögliche Straftaten beim Erwerb einer Londoner Immobilie. Hierbei sollen Medienberichten zufolge auch Spenden aus der päpstlichen Sammlung „Peterspfennig“ benutzt worden sein. Die Immobilie hat der Vatikan inzwischen mit einem Verlust von nach eigenen Angaben rund 130 Millionen Euro verkauft. Im Fall des angeklagten Kardinals Becciu werden im Prozess zudem Geldüberweisungen in sein Heimatbistum auf Sardinien behandelt.

Neben ihm sitzen neun weitere Ex-Mitarbeiter oder vom Vatikan zwischenzeitlich beauftragte Personen auf der Anklagebank. Die Vorwürfe gegen sie reichen von Unterschlagung, Korruption, Erpressung, Geldwäsche, Betrug über Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung.

Der in der Anfangsphase des Prozesses zentrale Zeuge Alberto Perlasca wird inzwischen vom Gericht als geschädigte Partei aufgeführt; auf der Zeugenliste der Anklage steht er nicht mehr. Perlasca war Verwaltungsleiter des Staatssekretariates.