BDKJ-Präses sieht Defizite beim katholischen Reformprozess

Der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Stefan Ottersbach, sieht Defizite beim kirchlichen Reformdialog Synodaler Weg. 
Bonn – Der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Stefan Ottersbach, sieht Defizite beim kirchlichen Reformdialog Synodaler Weg. So sei es etwa ein Manko, dass der Synodale Weg "nach jetzigem Stand doch weiter in den bisherigen Machtstrukturen verhaftet bleibt", sagte Ottersbach in einer neuen Folge des Podcasts "Himmelklar".

Stefan Ottersbach –Foto: BDKJ

Der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Stefan Ottersbach, sieht Defizite beim kirchlichen Reformdialog Synodaler Weg. So sei es etwa ein Manko, dass der Synodale Weg „nach jetzigem Stand doch weiter in den bisherigen Machtstrukturen verhaftet bleibt“, sagte Ottersbach in einer neuen Folge des Podcasts „Himmelklar“.

Die katholische Kirche müsse sich „systemisch“ verändern, „weil das System Kirche selbst mit dazu geführt hat, dass sexualisierte Gewalt stattgefunden hat und dass diese auch systemisch bedingt vertuscht worden ist“, erklärte Ottersbach. Aktuell zeige sich, „dass es sehr schwierig ist, dass das System aus sich selbst heraus zu Veränderungen kommt“.

Wer im katholischen Kontext hier schon klare Antworten parat habe, könnte den Nobelpreis bekommen, so Ottersbach. „Es liegt also noch eine Menge Arbeit vor uns.“

Ottersbach ist zugleich Domvikar in Essen. „Das ist einfach ätzend – zu merken, wie die Lebenswelt, in der ich mich bewege und zu der ich gehöre, einfach differiert zu dem, was einzelne, aber doch sehr wortgewaltige und einflussreiche Personen in unserer Kirche vertreten“, betonte er. „Das ist tagtäglich eine Gratwanderung.“

Das „System“ zu verlassen, sei für ihn aber keine Option – „weil ich damit eben auch Kräfte im System stark mache, die ich eigentlich gar nicht stark machen möchte“. Ottersbach sagte, ihn tröste ein größerer kirchengeschichtlicher Zusammenhang: „Wir sind immer noch in der Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils. Wir erleben da unterschiedliche Phasen und haben im Augenblick mit dem Pontifikat von Papst Franziskus eines, wo überhaupt erst einmal wieder viele Dinge sprachfähig werden, an die Oberfläche kommen und überhaupt mal wieder auf der Tagesordnung erscheinen dürfen“.

kna