Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa drängt bei den geplanten Finanzhilfen für soziale Einrichtungen zur Eile.
Frankfurt – Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa drängt bei den geplanten Finanzhilfen für soziale Einrichtungen zur Eile. Es gebe zwar, je nach Träger, große Unterschiede. Insgesamt sei die Lage aber „sehr ernst“, sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Dienstag). Altenheim-Betreiber, die mit einer Verzehnfachung des Gaspreises konfrontiert seien, gerieten „an den Rand der Verzweiflung“.
Welskop-Deffaa hatte kürzlich als Mitglied einer Expertenkommission der Bundesregierung Vorschläge zur Bewältigung der Gaspreiskrise erarbeitet. Diese sehen unter anderem eine Preisbegrenzung und einen eigenen Hilfsfonds für Sozialdienstleister vor.
Noch gebe es im Caritasverband keinen Träger, der Schließungen abgekündigt habe, sagte die Präsidentin. „Aber mehrere sagen, wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird, wissen wir nicht, wie es weitergehen soll.“ Vor Ort würden derzeit Notfallpläne für Abschaltungen von Strom oder Gas erstellt. „Wir wissen ja nicht, ob wir nicht vielleicht doch in eine Gasmangellage geraten.“ Wer alt oder behindert sei, müsse sich darauf verlassen können, dass er weiter angemessen versorgt werde.
Die Kommunen zögerten, den Sozialeinrichtungen finanziell entgegenzukommen, so Welskop-Deffaa. „Das verstehe ich auch, weil im Moment noch so vieles in der Luft hängt.“ Auch deshalb müssten auf Bundesebene schnell die Rahmenbedingungen geklärt werden. Wenn die Gaspreisbremse komme, sei das abzudeckende Restrisiko für die Kostenträger „wesentlich geringer“. Zudem müsse der Hilfsfonds für Sozialdienstleister zügig auf den Weg gebracht werden, um Finanzierungslücken zu vermeiden.