Kirche in Spanien schaltet Website für Missbrauchsopfer frei

Die katholische Kirche macht in Spanien einen neuen Schritt zur Aufklärung und Bekämpfung von sexuellem Missbrauch.

Die katholische Kirche macht in Spanien einen neuen Schritt zur Aufklärung und Bekämpfung von sexuellem Missbrauch. Die Bischofskonferenz stellte in Madrid ihre neue Website www.paradarluz.com vor, auf der sie über kirchliche Aktivitäten zum Schutz von Minderjährigen und zur Verhinderung von Missbrauch informiert. Dort wird auch erklärt, wie und wo Betroffene Anzeige gegen Geistliche erstatten können; nicht nur bei kirchlichen Institutionen, sondern auch bei staatlichen Behörden und Einrichtungen.

„Die Kirche in Spanien war und wird immer an der Seite der Opfer sein, damit sie niemals an den Rand der Gesellschaft geraten“, so der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Barcelonas Kardinal Juan Jose Omella, auf der Homepage. Die „Geißel des Kindesmissbrauchs“ tue allen weh und betreffe „uns alle“. Die Kirche in Spanien arbeite seit mehr als einem Jahrzehnt unermüdlich daran, sexualisierte Gewalt in der Kirche zu bekämpfen, erklärte Kardinal Omella.

Parlament und Links-Regierung bewerten dies anders. Als Spaniens größte Tageszeitung „El Pais“ 2021 mehr als 1.250 kirchliche Missbrauchsfälle von Minderjährigen belegte und die Bischofskonferenz darauf nicht reagierte, setzte das Parlament eine unabhängige Untersuchungskommission ein. Daraufhin wurden die Bischöfe mit einer eigenen Aufklärungskommission aktiv. Opferverbände schlossen jedoch eine Zusammenarbeit aus, da der kirchliche Kommissionsleiter der konservativen Vereinigung Opus Dei angehört.