Initiative #OutInChurch wirft Bischöfen „Imagekampagne“ vor

Die Initiative #OutInChurch wirft den katholischen Bischöfen vor, ihre Auszeichnung eines Films über queere Menschen in der Kirche sei lediglich eine „Imagekampagne“.
Bonn – Die Initiative #OutInChurch wirft den katholischen Bischöfen vor, ihre Auszeichnung eines Films über queere Menschen in der Kirche sei lediglich eine "Imagekampagne". "Solange seitens der Bischöfe keine konkreten Taten folgen, nimmt #OutInChurch die Verleihung eines Medienpreises als Versuch einer reinen Imagekampagne auf dem Rücken queerer Menschen wahr", heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Stellungnahme: "Das ist dann nichts anderes als Pinkwashing." Pinkwashing bezeichnet ein Vorgehen von Personen oder Unternehmen, die sich lediglich aus Imagegründen vermeintlich mit Menschen unterschiedlicher Sexualität und Geschlechtsidentität solidarisieren.

(Symbolfoto: Gerd Altmann/Pixabay)

Die Initiative #OutInChurch wirft den katholischen Bischöfen vor, ihre Auszeichnung eines Films über queere Menschen in der Kirche sei lediglich eine “Imagekampagne”. “Solange seitens der Bischöfe keine konkreten Taten folgen, nimmt #OutInChurch die Verleihung eines Medienpreises als Versuch einer reinen Imagekampagne auf dem Rücken queerer Menschen wahr”, heißt es in einer am Donnerstag verbreiteten Stellungnahme: “Das ist dann nichts anderes als Pinkwashing.” Pinkwashing bezeichnet ein Vorgehen von Personen oder Unternehmen, die sich lediglich aus Imagegründen vermeintlich mit Menschen unterschiedlicher Sexualität und Geschlechtsidentität solidarisieren.

Anlass der Kritik ist die Verleihung des Katholischen Medienpreises am heutigen Donnerstag in Bonn. In der Kategorie “Fernsehen” erhält die Dokumentation “Wie Gott uns schuf – Coming-out in der Katholischen Kirche” des Autoren-Teams Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Marc Rosenthal und Peter Wozny die Auszeichnung. Alle Protagonisten des Films sind auch Teil von #OutInChurch. Die Initiative ging im Januar zeitgleich mit dem Film an die Öffentlichkeit.

Bei #OutInChurch hatten sich rund 125 Mitarbeitende der katholischen Kirche öffentlich als queer geoutet, also etwa als homosexuell oder transgender. Sie forderunter anderem eine Überarbeitung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen der Kirche, damit zum Beispiel in einer homosexuellen Partnerschaft lebende Beschäftigte keine Kündigung fürchten müssen.

Zehn Monate danach sei noch keine der Forderungen – etwa nach einem “diskriminierungsfreien Zugang zu allen Handlungs- und Berufsfeldern in der Kirche” – erfüllt, so die Initiative: “Zahlreiche Bischöfe verweigern bis heute ein Gespräch mit Vertreter*innen von #OutInChurch.” Auch zur Preisverleihung sei niemand von der Initiative eingeladen worden.

Um den Umgang mit Sexualität und Geschlechtsidentität geht es auch beim katholischen Reformprozess Synodaler Weg. Dort war zuletzt ein Grundlagenpapier zu einer neuen Sexualethik an einer erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit unter den Bischöfen gescheitert. #OutInChurch hatte auch eine Debatte um das kirchliche Arbeitsrecht befeuert, das nun liberalisiert werden soll. Die katholischen Bischöfe wollen darüber Ende November entscheiden. #OutInChurch fordert zudem, dass die Bischöfe sich beim Papst für eine Änderung der kirchlichen Lehre einsetzen sollen.

rwm/kna