Kardinal Marx: Kirche muss gegen Gefahren im Netz ankämpfen

Nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx müssen Kirche und Medien stärker gegen Fehlentwicklungen im Netz ankämpfen
Bonn – Nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx müssen Kirche und Medien stärker gegen Fehlentwicklungen im Netz ankämpfen. Viele der mit dem Internet verbundenen Hoffnungen hätten sich leider nicht erfüllt, sagte er am Freitag beim Katholischen Medienkongress in Bonn: "Im Gegenteil: Wer am lautesten ist, findet am meisten Aufmerksamkeit." Viele Menschen bewegten sich nur in ihren eigenen Blasen. Es werde polemisiert und polarisiert.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. –Foto: Erzbischöfliches Ordinariat München (EOM) / Lennart Preiss

Nach Ansicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx müssen Kirche und Medien stärker gegen Fehlentwicklungen im Netz ankämpfen. Viele der mit dem Internet verbundenen Hoffnungen hätten sich leider nicht erfüllt, sagte er am Freitag beim Katholischen Medienkongress in Bonn: „Im Gegenteil: Wer am lautesten ist, findet am meisten Aufmerksamkeit.“ Viele Menschen bewegten sich nur in ihren eigenen Blasen. Es werde polemisiert und polarisiert.

Marx: Sorge um Demokratie

„Mir macht das große Sorgen, dass auch die Demokratie unter Beschuss gerät“, fügte Marx hinzu, der auch katholischer Medienbischof ist. Und hier seien die Medien und die Kirche in der Pflicht, mit aller Kraft gegenzusteuern. Zugleich warnte der Kardinal, man dürfe auch nicht vermeintlich guten alten Zeiten hinterhertrauern. Das Netz sei real und es gebe gar keine Alternativen. Die Kirche dürfe sich auch keinesfalls darauf zurückziehen, andere zu belehren, wie sie ethisch korrekt die Möglichkeiten nutzen sollten. Sie müsse selbst aktiv sein und offensiv, auch wenn sie derzeit unter massiven Kommunikationsschwierigkeiten und Glaubwürdigkeitsproblemen leide.

Am dreitägigen Katholischen Medienkongress unter dem Motto „Let’s face it – Authentizität und Kommunikation“ nahmen nach Angaben der Veranstalter mehr als 300 Medienschaffende und Kommunikationsexperten teil. Ziel der dritten Auflage des Kongresses sei es, Glaubenskommunikation umfassend zu denken und Impulse zur Weiterentwicklung kirchlicher Medienaktivitäten zu setzen, hieß es.

Katholische Medienpreis verliehen

Dazu gab es unter anderem Vorträge und Diskussionsrunden zu den Themen Werte und Botschaften in der medialen Transformation, zu Glaubwürdigkeit und Kommunikationskrisen, zu künstlicher Intelligenz und digitalen Formaten der Zukunft. Im Rahmen des Medienkongress wurde am Donnerstagabend auch der Katholische Medienpreis verliehen.

kna