Papst nimmt Rücktritt von verurteiltem Weihbischof Bündgens an

Papst Franziskus hat den Rücktritt des zu einer Freiheitsstrafe verurteilten Aachener Weihbischofs Johannes Bündgens (66) angenommen.
Papst nimmt Rücktritt von verurteiltem Weihbischof Bündgens an

Weihbischof Johannes Bündgens – Foto: © Bistum Aachen-Andreas Schmitter

Papst Franziskus hat den Rücktritt des zu einer Freiheitsstrafe verurteilten Aachener Weihbischofs Johannes Bündgens (66) angenommen. Das teilten der Vatikan und das Bistum Aachen am Dienstag mit. Im Oktober war ein Strafbefehl gegen Bündgens rechtskräftig geworden. Weil er 128.000 Euro von einer dementen Bekannten veruntreut hatte, erhielt er eine Freiheitsstrafe von neun Monaten, die zur Bewährung auf zwei Jahre ausgesetzt wurde. Zudem wurde dem Geistlichen eine Geldbuße von 5.000 Euro auferlegt.

„Es ist für alle Seiten gut, dass der Papst eine zügige Entscheidung getroffen hat“, erklärte der Aachener Bischof Helmut Dieser. „Persönlich bedauere ich sehr, dass die vergangenen Jahre zu dieser Entwicklung geführt haben.“

Bereits im Juli 2021 hatte das Amtsgericht den Strafbefehl gegen den Weihbischof erlassen. Dagegen legte er zunächst einen Einspruch ein, nahm diesen dann aber wieder zurück.

Einer ältere und mittlerweile verstorbene Frau aus Kerpen hatte Bündgens eine Vollmacht für ihr Konto erteilt. Sie war wohl nicht mehr geschäftsfähig, als er ihr Geld in mehreren Tranchen auf sein Privatkonto überwies. Später wurde ein Betreuer für die Frau eingesetzt, dem die Überweisungen auffielen. Bündgens argumentierte, er habe der Frau als Gegenleistung für das Geld ein lebenslanges Wohnrecht in einer Immobilie in Aachen eingeräumt, die er für 600.000 Euro erworben hatte. Laut Gericht hat er die 128.000 Euro mittlerweile zurückgezahlt.

Seit Bekanntwerden des Vorwurfs Ende 2019 hatte Bündgens seine bischöflichen Ämter ruhen lassen und die Öffentlichkeit gemieden. 2006 war er zum Weihbischof, Bischofsvikar für die Caritas und Domkapitular ernannt worden.

kna