Die vatikanische Weihnachtskrippe und der große Christbaum auf dem Petersplatz sind am Samstag feierlich eingeweiht worden.
Vatikanstadt – Die vatikanische Weihnachtskrippe und der große Christbaum auf dem Petersplatz sind am Samstag feierlich eingeweiht worden. Wegen schlechten Wetters fand die Zeremonie am frühen Abend im Beisein der Regierungsspitze des Vatikanstaats, Kardinal Fernando Vergez Alzaga und Schwester Raffaella Petrini, in der Audienzhalle und nicht auf dem Petersplatz statt. Auch Vertreter aus Guatemala waren bei der Feier anwesend. Von dort stammt in diesem Jahr die Krippe in der Audienzhalle.
Papst: „In Krippe Überraschung und Wunder der Geburt wiederentdecken“
Papst Franziskus hatte zuvor anlässlich der Einweihung an die Geburt Jesu erinnert. „Wenn wir Weihnachten wirklich feiern wollen, müssen wir in der Krippe die Überraschung und das Wunder der Geburt wiederentdecken“, sagte er am Samstag bei einem Treffen mit Vertretern mitwirkender Gemeinden. Er bedankte sich bei allen, die sich am Aufbau von Baum und Krippe beteiligt hatten.
Gott sei klein geboren worden, nicht in der Pracht des Scheins, sondern in der Armut des Stalls. Um ihm zu begegnen, müsse man sich herablassen, klein machen und alle Eitelkeiten hinter sich lassen. Baum und Krippe übten jedes Jahr aufs Neue eine große Faszination auf Jung und Alt aus. „Der Baum lehrt uns über die Wurzeln, die Krippe lädt zur Kontemplation ein“, so das Kirchenoberhaupt. Beides sei ungemein wichtig. Ohne Wurzel verliere man Halt und Stabilität.
Die Krippe auf dem Petersplatz stammt in diesem Jahr aus dem norditalienischen Sutrio in der Region Friaul. Sie ist ganz aus Holz gefertigt mit handgeschnitzten Figuren. Dabei wurde das Material nicht eigens für die Figuren beschafft, sondern recycelt. Jesus, Maria und Josef in klassischen Zügen in einem eher puristischen Ambiente werden ergänzt durch traditionelle Handwerksfiguren der Region.
Diskussion um Weihnachtsbaum
Um den vatikanischen Weihnachtsbaum, eine Weißtanne, hatte es in diesem Jahr längere Diskussionen gegeben. Der ursprünglich vorgesehene Baum der Gemeinde Rosello in den Abruzzen durfte aus Naturschutzgründen und mangels Genehmigung nicht gefällt werden. Stattdessen wurde kurzfristig eine andere Tanne aus einer Baumschule der Region aufgestellt. Baum und Krippe sind bis zum 8. Januar 2023 zu sehen.