Vom „Messiah“ bis zur „Krönungsmesse“

In der Adventszeit und zu Beginn des neuen Jahres hat die Essener Philharmonie ein geistliches Chorprogramm zu bieten.
Vom „Messiah“ bis  zur „Krönungsmesse“

Philharmonie Essen. Foto: Bernadette Grimmenstein

Essen – In der Adventszeit und zu Beginn des neuen Jahres 2023 kann die Philharmonie Essen mit einem hochkarätigen geistlichen Chorprogramm in prominenter Besetzung aufwarten.

Am Dienstag, 13. Dezember, 20 Uhr, wird unter der Überschrift „Alte Musik bei Kerzenschein“ zum „Messiah“ von Georg Friedrich Händel eingeladen. Es singt der RIAS Kammerchor in Begleitung der Akademie für Alte Musik Berlin. In den Solostimmen sind Julia Doyle (Sopran), Tim Mead (Alt), Thomas Hobbs (Tenor) und Roderick Williams (Bass) zu hören. Das Dirigat liegt in den Händen von Justin Doyle. Händel hatte das vor allem für das „Hallelujah“ berühmte Werk 1741 innerhalb von drei Wochen geschrieben. Trotz der Kürze der Zeit legte er auch in den Kleinigkeiten großen Wert auf Perfektion. Es lohnt sich also, außer den bekannten Klängen, auch den Rest des großen Werkes bewusst zu hören.

Bereits vor dem Konzert stimmt ab 19.15 Uhr das Folkwang Blechbläserensemble unter der Leitung von Chris Houlding mit internationalen Advents- und Weihnachtsliedern auf das anstehende Fest ein. Die Musikerinnen und Musiker spielen auf der Terrasse, im Anschluss in der Wandelhalle.

Am vierten Adventssonntag, 18. Dezember, 19 Uhr, erklingt die „Missa solemnis“ in D-Dur für vier Solostimmen, Chor, Orchester und Orgel (op. 123) von Ludwig van Beethoven. Zu hören sind Eleanor Lyons (Sopran), Eva Zaïcik (Mezzosopran), Ilker Arcayürek (Tenor) und Thomas E. Bauer (Bass) in Begleitung des Collegium Vocale Gent und des Orchestre des Champs-Élysées. Dirigent des Abends ist Philippe Herreweghe.

Die „Missa“ sei eine „ebenso großartige wie intime Bekenntnismusik eines glaubenden und zweifelnden Menschen“, formuliert es die Philharmonie in der Beschreibung des Abends. In dem bekannten Ölgemälde des Komponisten (1820) von Joseph Stieler hält er in der rechten Hand das Manuskript der „Missa solemnis“. Eine Darstellung, die die Vorstellung der Erscheinung Beethovens entscheidend prägte und sicherlich auch die Bedeutung der „Missa solemnis“ hervorhob.

Im neuen Jahr schließlich wartet auf Freunde geistlicher Musik am Montag, 6. Februar, 20 Uhr, die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart (vom 9. auf den 6. Februar verlegt). Zu hören sind an diesem Mozart-Abend darüber hinaus die „Vesperae solemnes de Dominica“ für Soli, gemischten Chor, Orchester und Orgel (KV 321) sowie die Motette „Exultate, jubilate“ in F-Dur für Oboe d’ amore und Orchester (KV 165). Die Solostimmen bekleiden Katharina Konradi (Sopran), Anna Harvay (Alt), Patrick Grahl (Tenor) und Kresimir Strazanac (Bass) in Begleitung der Gaechinger Cantorey. Als Dirigent tritt Hans-Christoph Rademann in Erscheinung, den Abend moderiert Daniel Finkernagel. Ein Konzert, das viel verspricht. Denn obwohl Mozart ein angespanntes Verhältnis zu Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo gehabt haben soll, der ihn 1779 zum Salzburger Hof- und Domorganisten bestellte, betonte sein Biograf Franz Xaver Niemetschek: „Kirchenmusik war das Lieblingsfach Mozarts.“