Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich sieht die Stärkung der Rolle der Frau in der katholischen Kirche als eine weltweite Forderung an.
Fulda – Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich sieht die Stärkung der Rolle der Frau in der katholischen Kirche als eine weltweite Forderung an. Das sei ein wichtiges Ergebnis der Einreichungen aus fast allen Bistümern der Weltkirche im Zuge der von Papst Franziskus initiierten Weltsynode, sagte Hollerich am Dienstagabend in Fulda. Hollerich, der auch Moderator („Generalrelator“) der katholischen Weltsynode ist, betonte: „In allen Beiträgen kam vor, dass Frauen in der Kirche mehr gehört werden müssen und ihre Rolle in der Kirche wichtiger werden muss.“
Hollerich: Nicht die ganze Welt denkt, dass Frauen geweiht werden sollen
Zugleich schränkte der Kardinal ein, das heiße nicht, „dass die ganze Welt denkt, dass Frauen geweiht werden sollen“. Hollerich: „Ungefähr die Hälfte tritt für Frauen als Diakoninnen ein, und ein kleiner Anteil spricht vom Priestertum der Frau.“ Hollerich (64) sprach in der Theologischen Fakultät Fulda zum Thema „Weltbischofssynoden zur Synodalität“.
Papst Franziskus hatte im Oktober 2021 einen weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche eröffnet. In dem zunächst auf zwei, mittlerweile auf drei Jahre angelegten mehrstufigen Dialog soll die Kirche nach Wunsch des Papstes besser erkennen, welchen Herausforderungen sie sich stellen muss.
Kontinentale Phase hat begonnen
Grundlage ist ein Arbeitsdokument, das auf Basis der Einreichungen aus fast allen Diözesen weltweit erstellt und Ende Oktober im Vatikan vorgestellt wurde. Nach dieser mehrmonatigen ersten Phase auf Ebene der Ortskirchen läuft seit Herbst die zweite, kontinentale Phase der katholischen Weltsynode. Sie soll in Versammlungen der Bischofssynode im Oktober 2023 und im Oktober 2024 in Rom münden. – Parallel läuft in Deutschland bereits seit Dezember 2019 ein kirchlicher Reform- und Dialogprozess, der sogenannte Synodale Weg.