Bündnis “Pro Rettungsdienst” sieht Notfallrettung gefährdet

Die Notfallrettung in Deutschland ist nach Ansicht eines neu gegründeten Bündnisses “Pro Rettungsdienst” gefährdet.
Bündnis "Pro Rettungsdienst" sieht Notfallrettung gefährdet

Die Notfallrettung in Deutschland ist nach Ansicht eines neu gegründeten Bündnisses “Pro Rettungsdienst” gefährdet. – Smbolfoto: pixabay

Die Notfallrettung in Deutschland ist nach Ansicht eines neu gegründeten Bündnisses “Pro Rettungsdienst” gefährdet. Arbeitsbelastungen von Rettungskräften, fehlende Rechtssicherheit im Einsatz und Personalmangel durch Abwanderung von Mitarbeitenden belasteten das System, erklärte das Bündnis bei seiner Vorstellung am Montag in Berlin. “Der Handlungsdruck ist groß, das System bricht zusammen”, sagte der Vorstandsvertreter des Deutschen Berufsverbandes Rettungsdienst, Frank Flake.

Der Rettungsdienst müsse “grundlegend reformiert” und dabei die Stimmen aus der Praxis mehr berücksichtigt werden. “Der Rettungsdienst muss als relevanter Bestandteil des Gesundheitswesens neben der ambulanten und der stationären Versorgung anerkannt werden”, forderte der Vertreter der Caritas-Mitarbeiterseite, Oliver Hölters. Dazu wolle das neue Bündnis auch bei der vom Bundesgesundheitsministerium vorbereiteten Krankenhausstrukturreform Ansprechpartner sein.

Ein Kritikpunkt des Bündnisses ist, dass der Rettungsdienst als Transportdienstleistung gewertet werde. Medizinisch unnötige “Bagatell-Fahrten” belasteten die Einsatzkräfte und Kapazitäten. “Ein Rettungswagen ist kein Taxi”, sagte Hölters. Das Bündnis kritisierte in diesem Zusammenhang die in manchen Bundesländern bestehende Transportpflicht beim Rettungsdienst. Diese müsse nach Ansicht des Bündnisses abgeschafft werden, um die Einsatzkräfte zu entlasten. Die gesetzlichen Grundlagen sollten dazu die Rechtssicherheit schaffen, um die Verantwortlichkeit zu klären. “Rettungsdienst kann mehr als Beförderung”, so Flake.

Im Bündnis haben sich laut eigenen Angaben bisher sechs Zusammenschlüsse aus dem Rettungsdienst beteiligt, darunter die Feuerwehr-Gewerkschaft, ärztliche Berufs- und Fachverbände sowie die Caritas-Mitarbeiterseite. Das Bündnis sei offen für weitere Partner.

kna