Präsident der EU-Bischöfe Hollerich: Korruption schadet Ruf sehr

Der Korruptionsskandal im EU-Parlament beschädigt aus Sicht des Präsidenten der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, den Ruf der Institution enorm.
Präsident der EU-Bischöfe Hollerich: Korruption schadet Ruf sehr Vatikanstadt (KNA) Der Korruptionsskandal im EU-Parlament beschädigt aus Sicht des Präsidenten der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, den Ruf der Institution enorm. Zugleich hob er es im Interview mit Vatican News (Montag) als positiv hervor, dass der Skandal um Vizepräsidentin Eva Kaili aufgeflogen sei.

Kardinal Jean-Claude Hollerich (Foto: Erzbistum Luxemburg)

 

 

Der Korruptionsskandal im EU-Parlament beschädigt aus Sicht des Präsidenten der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, den Ruf der Institution enorm. Zugleich hob er es im Interview mit Vatican News (Montag) als positiv hervor, dass der Skandal um Vizepräsidentin Eva Kaili aufgeflogen sei.

„Dass Verbrechen geahndet werden, ist an sich ein Erfolg“, so der Luxemburger Erzbischof. Und auch die Präsidentin des Parlaments habe schnell reagiert. „Man sieht, dass das EU-Parlament wirklich demokratische Werte wahrnimmt, gegen Korruption ist und auch konsequent agiert“, so der 64-Jährige.

Der Kardinal, der zugleich einer der wichtigsten Akteure in der Weltsynode der katholischen Kirche ist, hatte am Montag Papst Franziskus zu einem Gespräch getroffen. Seine Amtszeit als COMECE-Präsident läuft im März aus.

Im Gespräch sei es um Europa und vor allem um die Ukraine gegangen, sagte Hollerich. Er erinnerte zugleich an das große Leid der Menschen: „Wir müssen alles versuchen, wirklich alles, um Frieden herzustellen“, so sein Appell. Zugleich müsse es ein Frieden sein, bei dem beide Parteien ihr Gesicht wahren könnten. Das sei das Schwierigste.

Im Rückblick auf seine Amtszeit zog der Kardinal eine positive Bilanz. Die Bischofskommission habe in den vergangenen Jahren im Dialog mit den EU-Institutionen einiges erreicht. So sei die COMECE etwa regelmäßig zu Fragen der Menschenrechte und Religionsfreiheit um Rat gefragt worden.

Die EU-Organe seien zu einem strukturierten und offenen Dialog mit den Religionsgemeinschaften und weltanschaulichen Gemeinschaften verpflichtet, so Hollerich. „Wir werden schon gehört, weil wir mit einer moralischen Autorität sprechen. Und ich glaube, dass die Politik sehr froh ist, dass es eine moralische Autorität gibt, die Sachen offen aussprechen kann, was Politikern manchmal schwerer fällt.“

kna