Baerbock und Roth geben Benin-Bronzen zurück

Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Grüne) reisen am Sonntag nach Nigeria.
Baerbock und Roth geben Benin-Bronzen zurück

Annalena Baerbock –Foto: © Nils Leon Brauer

Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Grüne) reisen am Sonntag nach Nigeria. Sie wollen dort Benin-Bronzen zurückgeben, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Freitag mitteilte. Die Übergabe sei für Dienstag geplant. Dass die Rückgabe noch in diesem Jahr stattfinden könne, sei der guten Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Kommunen und Museen zu verdanken. Mit dabei sind Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne), der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herrmann Parzinger, sowie Vertreter verschiedener Museen in Deutschland.

Die Rückgabe basiert auf Verhandlungen, die das Auswärtige Amt und Roth seit vergangenem Jahr mit nigerianischen Vertreterinnen und Vertretern führten. Anfang Juli unterzeichneten Politiker aus Deutschland und Nigeria eine Absichtserklärung zur Rückgabe der Kunstwerke.

Die britische Armee hatte 1897 den Königspalast in Benin im heutigen Nigeria eingenommen, ihn mitsamt seiner Hofkunstwerke ausgeplündert und ihn niedergebrannt. Die geraubten Kunstwerke werden als „Benin-Bronzen“ bezeichnet. Es handelt sich um ein Ensemble von rund 3.000 Skulpturen und anderen teils jahrhundertealten Objekten, von denen sich allein in Deutschland rund 1.000 befinden. Die Werke waren noch im Jahr ihres Raubs in europäischen Auktionshäusern versteigert worden oder im Privatbesitz von Teilnehmern der Invasion geblieben, die sie später auch auf dem Kunstmarkt verkauften.

kna