Bischof Bode: Türen der Kirche für Ausgetretene offenhalten

Die Kirche sollte ihre Türen nach Worten des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode auch für ausgetretene Menschen offenhalten.
Bonn – Die Kirche sollte ihre Türen nach Worten des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode auch für ausgetretene Menschen offenhalten. "Es wird zu wenig beachtet, dass inzwischen sehr viele der Menschen, die ausgetreten sind, aus der Mitte der Kirche kommen", sagte er dem Portal katholisch.de am Donnerstag. Viele von ihnen wünschten sich weiterhin eine Beziehung zur Kirche und zum Glauben.

Bischof Dr. Franz-Josef Bode auf der Abschlusspressekonferenz der dritten Synodalversammlung des Synodalen Weges. – FOTO: Synodaler Weg/ Maximilian von Lachner

Die Kirche sollte ihre Türen nach Worten des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode auch für ausgetretene Menschen offenhalten. „Es wird zu wenig beachtet, dass inzwischen sehr viele der Menschen, die ausgetreten sind, aus der Mitte der Kirche kommen“, sagte er dem Portal katholisch.de am Donnerstag. Viele von ihnen wünschten sich weiterhin eine Beziehung zur Kirche und zum Glauben.

Es sei nicht einfach, mit diesen Menschen in Kontakt zu bleiben, räumte Bode ein, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. Auch würden es „keine Massen sein, die wir erreichen. Aber es lohnt sich.“ Denkbar seien etwa Gespräche in kleinen Gruppen, Bibelkreise oder auch individuelle Angebote: „Das muss mehr sein, als nur eine Kerze anzuzünden.“

Viele Menschen hätten ihm bereits gesagt, dass sie trotz eines Austritts bereit seien, für bestimmte Dinge zu spenden. „Das sind alles neue Überlegungen, mit denen wir uns beschäftigen müssen“, so der Bischof. Er beobachte in der ganzen Gesellschaft eine „Entfremdung von der Institution“. Auch hätten viele Menschen während der Corona-Pandemie gemerkt, „dass man auch ganz gut ohne Beziehung zum Gottesdienst leben kann. Existenzielle Fragen stellen sich aber weiterhin, da müssen wir dranbleiben.“

Bode betonte zugleich, dass der Schritt eines Austritts ernstgenommen werden müsse: „Zugang zu Sakramenten kann es also nicht ohne Gespräch geben.“ Die konkreten Folgen eines Austritts überraschten viele Menschen. Es gelte jedoch: „Wenn jemand aus einer Solidargemeinschaft austritt, kann das nicht völlig folgenlos sein.“ Man müsse insofern danach fragen, warum Menschen „den Solidarbetrag nicht bezahlen, aber etwa unsere Einrichtungen nutzen“.

Grundsätzlich müsse alles getan werden, „damit wir in der Kirche Gemeinschaft und Beheimatung bieten“. Ein rein individueller Glaube sei auf Dauer schwierig, erklärte der Bischof: „Unser christlicher Glaube ist sehr auf ein Wir angelegt.“

kna