Einwanderung nach Israel infolge Ukraine-Krieg verdreifacht

Die Zahl jüdischer Zugewanderter nach Israel hat sich 2022 infolge der russischen Invasion in die Ukraine fast verdreifacht.
Einwanderung nach Israel infolge Ukraine-Krieg verdreifacht

Der Tempelberg in Jerusalem. Foto: pixabay

Die Zahl jüdischer Zugewanderter nach Israel hat sich 2022 infolge der russischen Invasion in die Ukraine fast verdreifacht. Nach Angaben der israelischen Einwanderungsorganisation Jewish Agency trafen im abgelaufenen Jahr 74.915 Migranten ein, nach 28.691 im Jahr zuvor. Von ihnen kamen 80 Prozent aus Russland und der Ukraine.

Doch während in den ersten Monaten nach Kriegsbeginn im Februar zunächst die Zuwandererzahl von Juden und Verwandten von Juden aus der Ukraine stark angestiegen war, wurde sie inzwischen von jenen aus Russland weit übertroffen: Laut der Jewish Agency reisten 2022 insgesamt 43.684 Russen – eine Verfünffachung – und 15.213 Ukrainer nach Israel ein.

Ein Recht auf Einwanderung hat nach dem 1950 eingeführten israelischen Rückkehrgesetz jeder, der seine Abstammung bis zu einem jüdischen Großelternteil zurückverfolgen kann oder Ehepartner eines Berechtigten ist. Damit steht das Gesetz aber in Widerspruch zur religiösen Definition, nach der Jude ist, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder religionsrechtskonform zum Judentum übergetreten ist.

Die neue Regierung plant unterdessen, die Berechtigung der sogenannten Alijah einzuschränken, der jüdischen Einwanderung nach Israel. Nach Angaben der Zeitung „Haaretz“ könnte das bis zu eine Million Menschen aus der früheren Sowjetunion betreffen.

Auffallend war der Jewish Agency zufolge 2022 der Rückgang US-amerikanischer Einwanderer. Von dort kamen 3.261 Personen; ein Viertel weniger als im Jahr zuvor. Das damalige Hoch sei jedoch auf die Pandemie zurückzuführen gewesen; wegen der Grenzschließungen 2020 hätten viele ihre „Alijah“ aufs folgende Jahr verschoben, so die Erklärung.

kna