Das Bistum Limburg ändert seine Entscheidungsstrukturen und will damit einen Kulturwandel in der Kirche vorantreiben.
Limburg – Das Bistum Limburg ändert seine Entscheidungsstrukturen und will damit einen Kulturwandel in der Kirche vorantreiben. Seit Jahresbeginn gelte ein von Bischof Georg Bätzing in Kraft gesetztes Bistumsstatut, das „neue Beratungs- und Entscheidungswege“ vorsehe, teilte das Bistum auf seiner Homepage mit.
Als erstes neues Gremium habe bereits ein Bistumsteam als höchstes Leitungsgremium in der Diözese unter Vorsitz des Bischofs die Arbeit aufgenommen. Zudem werde dem Generalvikar künftig – ähnlich wie im Bistum Mainz – eine Bevollmächtigte oder ein Bevollmächtigter zur Seite stehen, der mit ihm die bischöfliche Verwaltung leiten und „auf Augenhöhe Leitungsaufgaben vom Generalvikar übernehmen“ werde.
Das Bistumsteam solle den Bischof bei der Leitung des Bistums und bei „Fragen von grundsätzlicher Bedeutung“ etwa zu Strategien unterstützen. Die Rechte des Diözesansynodalrates blieben davon unberührt.
Zu den weiteren Neuerungen gehört, dass sie bisherigen Dezernate des Bischöflichen Ordinariats aufgelöst und von fünf Bereichen abgelöst werden: „Pastoral und Bildung“, „Ressourcen und Infrastruktur“, „Personalmanagement und Einsatz“, „Strategie und Entwicklung“ sowie „Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit“. Der zusätzliche Stabsbereich „Aufsicht und Recht“ sei direkt dem Generalvikar zugeordnet.
Der Transformationsprozess ist laut Bistum „kein Reorganisations- oder Sparprozess“. Auf allen Ebenen der Diözese werde vielmehr ein Kulturwandel angestrebt – auf Basis der Erkenntnisse der MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Dazu gehöre es, „Leitung geteilt und auf Zeit wahrzunehmen, Machtmissbrauch zu verhindern und mehr Geschlechtergerechtigkeit zu realisieren“.