Weltjugendtag muss sparen

Nach einer Welle der Empörung haben die Organisatoren des katholischen Weltjugendtags in Lissabon die Kosten für die Altarbühne deutlich gesenkt.

Nach einer Welle der Empörung haben die Organisatoren des katholischen Weltjugendtags in Lissabon die Kosten für die Altarbühne deutlich gesenkt. Das Konstrukt, auf dem Papst Franziskus die Abschlussmesse zelebrieren will, soll nun nicht mehr rund fünf Millionen Euro kosten. Wie Bürgermeister Carlos Moedas am Freitag mitteilte, wird das Budget auf 2,9 Millionen Euro gekürzt.

„Ich habe mich verpflichtet, eine Lösung vorzulegen, und hier bin ich nun“, sagte Moedas bei einer Pressekonferenz. Statt neun Metern werde die Höhe der Bühne nun vier Meter betragen. Auch die Fläche wird reduziert; statt maximal 2.000 sollen etwa 1.240 Personen darauf Platz finden.

In den vergangenen Tagen war in Portugal eine erregte Debatte über die Finanzierung des Großereignisses entbrannt. Zuletzt meldete sich auch der portugiesische Staatspräsident zu Wort, der die Veranstalter kritisierte. In Zeiten von Krieg und Inflation seien derart hohe Kosten für eine Bühne nicht vermittelbar, sagte Marcelo Rebelo de Sousa.

„Ich gestehe auch, dass mich die Zahl schmerzt“, sagte bereits vor einigen Tagen Weihbischof Americo Aguiar aus Lissabon, zugleich Präsident der Weltjugendtags-Stiftung. Nach der vollzogenen Budgetkürzung bat er die Portugiesen am Freitag um Vertrauen. Der Streit über den Kostenplan sei „höllisch“ gewesen, so der Geistliche. Er rufe die Gläubigen auf, dennoch für ein Gelingen der Veranstaltung zu beten.

Der 37. Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in der portugiesischen Hauptstadt statt. Schon jetzt haben sich Hunderttausende Jugendliche für die Teilnahme registriert.

kna