Präsidium des Synodalen Wegs wirbt um Zuversicht vor Abschluss

Zum Auftakt der vorerst letzten Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg hat das Präsidium um Zuversicht geworben.
Zum Auftakt der vorerst letzten Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg hat das Präsidium vertreten durch Bischof Dr. Georg Bätzing und Dr. Irme Steter-Karp um Zuversicht geworben.

Bischof Dr. Georg Bätzing und Dr. Irme Steter-Karp vor der 5. Synodalversammlung–Foto: C.Toussaint

Zum Auftakt der vorerst letzten Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg hat das Präsidium vertreten durch Bischof Dr. Georg Bätzing und Dr. Irme Steter-Karpum Zuversicht geworben. Die Tagesordnung mit zehn Beschlusstexten spiegele den Willen wider, „zu sichtbaren Veränderungen zu kommen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Donnerstag in Frankfurt. „Diese Kirche verdient es, dass wir sie nicht lassen, wie sie ist.“

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, betonte: „Es gab Phasen von Enttäuschung, von Wut und von Verzweiflung, aber auch Phasen der Euphorie und des gelingenden Miteinanders. Jetzt müssen wir beweisen, dass wir des Vertrauens so vieler Menschen würdig waren.“ Bis Samstag beraten rund 230 Bischöfe und Laienvertreter unter anderem über Segnungen für homosexuelle Paare, eine Zulassung von Frauen zu Weiheämtern, eine Öffnung des Zölibats und mehr Mitbestimmung von Laien.

Der Synodale Weg habe auch „Verluste“ erlitten, so Stetter-Karp. Einzelne hätten ihre Mandate niedergelegt: „Offenbar haben Integrationswille und Integrationsfähigkeit Grenzen.“ Insgesamt hoffe sie dennoch auf einen gelingenden Abschluss: „Wir brauchen auch Vertrauen in uns selbst, dass wir es gemeinsam schaffen können, Dinge zu verändern.“ Dafür müsse aber auch ein Wille zum Kompromiss da sein.

Der Vize-Präsident, Bischof Franz-Josef Bode, zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen werde, für die Papiere zum Diakonat der Frau und den Verkündigungsdienst durch Nicht-Priester „klare Ergebnisse“ zu bekommen. Gleichwohl räumte er ein, die Erfahrungen bei der Bischofsvollversammlung vergangene Woche in Dresden zeigten, „dass wir in der Schlussrunde noch viel Synodalität lernen müssen und der Heilige Geist noch viel zu tun hat“.

ZdK-Vizepräsident Thomas Söding betonte, dass der Synodale Ausschuss beschlossene Sache sei. Der Ausschuss soll die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien ihre Beratungen auch über den Synodalen Weg hinaus fortsetzen wollen. Der Vatikan hatte sich nach Bitte um Klärung durch fünf Bischöfe gegen ein solches Gremium gestellt.

Bätzing zollten den vielen Mitwirkenden großen Respekt, die sich mit „enormer Energie, mit Einsatz und Dynamik“ beim Synodalen Weg engagiert hätten „mit Bereitschaft zu Verständigung und Kompromissen, oft bis zum Äußersten“. Er räumte ein: „Ich gestehe, diese Energie haben wir Bischöfe als Initiatoren des Synodalen Wegs in der Gesamtheit nicht immer aufgebracht.“

Vor dem Tagungsort demonstrierten friedliche mehrere Dutzend Reformbefürworter ebenso wie -kritiker. Rund 150 Journalisten haben sich für die Abschlusssitzung des Reformprojekt akkreditiert.

KNA/CT