Die kurzfristige Verschiebung der Abitur-Prüfungen in Nordrhein-Westfalen stößt bei Muslimen auf Kritik.
Köln – Die kurzfristige Verschiebung der Abitur-Prüfungen in Nordrhein-Westfalen stößt bei Muslimen auf Kritik. Dass die Prüfungen nun ausgerechnet am Freitag, dem Ramadan-Fest, beginnen sollen, sei ärgerlich, erklärte der Koordinationsrat der Muslime (KRM) am Mittwoch in Köln. Auslöser der Verschiebung von Mittwoch auf Freitag waren anhaltende Download-Probleme bei den Prüfungsthemen für zahlreiche Fächer. Am Freitag beginnt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch Eid al-Fitr, mit dem Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan begehen.
Abiturienten muslimischen Glaubens werde „die Möglichkeit versperrt, am Freitag das Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan wie gewohnt in der Moschee und im Kreise ihrer Familie zu begehen“, kritisierte KRM-Sprecher Murat Gümüs. Dem zuständigen Ministerium sei bekannt gewesen, dass das Fest am 21. April beginnt. Es sei „auch kaum vorstellbar, dass an Weihnachten oder Ostern Abiturprüfungen stattfinden“.
Der Rat forderte die Landesregierung auf, die Vertagung erneut zu überprüfen. Grundsätzlich sollten alle Bundesländer bei der Terminfindung solch wichtiger Prüfungen Deutschlands religiöse Vielfalt mehr im Blick haben, erklärte Gümüs weiter.