Öffentlich-rechtlicher Rundfunk meldet höheren Finanzbedarf an

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben für die Zeit ab 2025 einen höheren Finanzbedarf bei der zuständigen Experten-Kommission angemeldet.
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk meldet höheren Finanzbedarf an

Symbolbild. (Foto: pixabay)

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben für die Zeit ab 2025 einen höheren Finanzbedarf bei der zuständigen Experten-Kommission angemeldet. Wie ARD, ZDF und Deutschlandradio am Freitag mitteilten, übermittelten sie ihre Kalkulationen für die Rundfunkbeitragsperiode von 2025 bis 2028 fristgerecht an die unabhängige Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF).

Dabei gehen die Anstalten abgestimmt von einem jährlichen Mehrbedarf bei den Personalkosten von 2,71 Prozent aus. Das ZDF rechnet mit 2,16 Prozent jährlichem Mehrbedarf für das Programm. Die ARD bewegt sich ebenfalls in diesem Rahmen. Das Deutschlandradio kalkuliert mit 2,45 Prozent jährlicher Steigerung im Programmbereich. Absolute Zahlen zum von ihnen veranschlagten Bedarf teilten die Rundfunkanstalten nicht mit.

Alle Anstalten betonten, mit ihrem kalkulierten Mehrbedarf deutlich unter der aktuellen Teuerungsrate zu liegen. Zudem fielen die angemeldeten Steigerungsraten bei den Personalkosten deutlich geringer aus als aktuelle Tarifsteigerungen in vielen Branchen.

Die ARD teilte mit, sie setze ihre Sparanstrengungen fort. Man erfülle die von der KEF festgelegte Personalabbauquote und werde den Personalbestand weiter reduzieren. Für technische Investitionen habe man ein bis 2028 befristetes „digitales Entwicklungsprojekt“ angemeldet.

Das ZDF hingegen erklärte, es müsse die reale Kostenentwicklung durch Einsparungen ausgleichen. Auch habe man für notwendige Modernisierungen und strategische Maßnahmen keine zusätzlichen Mittel beantragt. Der Ausbau der ZDF-Mediathek zu einer modernen Streaming-Plattform werde komplett durch Einsparungen an anderer Stelle finanziert.

Das Deutschlandradio wiederum teilte mit, zusätzliche Mittel „in moderatem Umfang“ für den Ausbau digitaler Angebote angemeldet zu haben, um damit vermehrt jüngere Menschen zu erreichen. Dies verlange auch die Rundfunkpolitik der Länder, hieß es.

Die KEF kann nun mit der Prüfung der angemeldeten Summen beginnen und den aus ihrer Sicht angemessenen Finanzbedarf zur Erfüllung des Auftrags der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ermitteln. Ihre Empfehlung für die künftige Höhe des Rundfunkbeitrags wird die Kommission voraussichtlich im kommenden Frühjahr abgeben. Im Anschluss entscheiden abschließend die Bundesländer darüber.

Der Rundfunkbeitrag liegt aktuell bei 18,36 Euro im Monat. Davon entfallen 12,78 Euro auf die ARD, 4,69 Euro auf das ZDF und 0,54 Euro auf das Deutschlandradio, 0,35 Euro gehen an die Landesmedienanstalten.

kna