Papst Franziskus wirft der früheren Regierung der peronistischen Präsidentin Cristina Kirchner (2007-2015) versuchte Einflussnahme auf die Justiz vor.
Buenos Aires – Papst Franziskus wirft der früheren Regierung der peronistischen Präsidentin Cristina Kirchner (2007-2015) versuchte Einflussnahme auf die Justiz vor. „Einige in der Regierung wollten mir damals den Kopf abschlagen“, wird Franziskus vom argentinischen Portal Infobae (Dienstag Ortszeit) zitiert.
Die Äußerungen beziehen sich auf ein jüngstes Gespräch des Papstes mit ungarischen Jesuiten. Dort sei Franziskus auch auf den Fall der beiden Jesuiten Franz Jalics und Orlando Yorio während der argentinischen Militärdiktatur eingegangen, die 1976 in Buenos Aires verhaftet und über einige Monate gefoltert wurden.
Papst half politisch Verfolgten während der Militärdikatur
Bei einer Vernehmung durch die Justiz unter der Kirchner-Regierung sei damals einer der Richter sehr eindringlich gegenüber seinem eigenen Verhalten gewesen, berichtete Franziskus, der in der Diktaturzeit Ordensoberer der argentinischen Jesuiten (Provinzial) und später Erzbischof von Buenos Aires war. Das Portal zitiert den Papst mit den Worten: „Aber für mich war die einzige wirkliche und begründete Frage die des Anwalts, der der Kommunistischen Partei angehörte.“ Dank dieser Frage seien die Dinge klarer geworden; „und am Ende wurde meine Unschuld bewiesen“, so Franziskus.
Kurz nach seiner Wahl zum Papst hatte ein argentinischer Journalist Vorwürfe gegen Franziskus erhoben, er habe die beiden Jesuiten an die Militärdiktatur verraten bzw. ihnen nicht beigestanden. Allerdings entlasteten ihn kurz darauf Jalics selbst sowie Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel. Inzwischen gilt als bewiesen, dass Jorge Mario Bergoglio während der Militärdiktatur (1976-1983) politisch Verfolgten aktiv, aber im Stillen bei der Flucht aus dem Land geholfen habe.