Claus: Missbrauchsbetroffene sollen mehr Rechte erhalten

Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, will Betroffenen von sexualisierter Gewalt zu mehr Rechten verhelfen.
Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, will Betroffenen von sexualisierter Gewalt zu mehr Rechten verhelfen.

©Barbara Dietl / www.dietlb.de

Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, will Betroffenen von sexualisierter Gewalt zu mehr Rechten verhelfen. Der entsprechende Gesetzgebungsprozess werde bald losgehen, erklärte Claus am Mittwochabend in Berlin. Das Gesetz, das ihr Amt auf eine gesetzliche Grundlage stellen solle, solle auch das individuelle Recht von Betroffenen auf Aufarbeitung stärken. Ein Entwurf für das Vorhaben liege derzeit beim federführenden Bundesfamilienministerium.

Claus: AuchStaat hat Verantwortung für Aufarbeitung

SPD, Grüne und FDP hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag auf einsolches Vorhaben verständigt. Claus betonte, auch der Staat habe eine Verantwortung, dass Aufarbeitung stattfinde. Ohne eine Erklärung für eine solche Verantwortungsübernahme sei das geplante Gesetz nicht vollständig, so die Missbrauchsbeauftragte.

Claus erklärte, parallel dazu gebe es das Bestreben, ein bundesweites Netzwerk für Betroffene zu initiieren. Nach einem ersten Aufruf hätten sich bereits 350 Menschen gemeldet. Ihr Büro unterstütze den Aufbau in diesem Jahr mit 300.000 Euro, allerdings seien die Gelder für das kommende Jahr wegen der angespannten Haushaltslage nicht gesichert. Claus äußerte sich bei einem Parlamentarischer Abend auf Einladung des Eckigen Tischs, zu dem sich Opfer aus den Reihen der katholischen Kirche zusammengeschlossen haben.

Katsch: Katholischen Missbrauchsskandal endlich aufklären

Der Sprecher des Eckigen Tisches, Matthias Katsch, betonte, die Betroffenen innerhalb der katholischen Kirche verlangten keine Sonderbehandlung. Der katholische Missbrauchsskandal müsse aber endlich aufgeklärt werden.

kna