Papst ruft Caritas Internationalis zu Reformen auf

Papst Franziskus hat das weltweite katholische Hilfswerk Caritas Internationalis zu weiteren Reformen aufgefordert.
Papst Franziskus hat am Mittwoch erneut zur Einheit in der Liturgie gemahnt. „Lassen wir die Streitereien hinter uns“, so der Papst.

Papst Franziskus. –Foto: © Jorge Silva | Dreamstime.com

Papst Franziskus hat das weltweite katholische Hilfswerk Caritas Internationalis zu weiteren Reformen aufgefordert. Nach dem sonntäglichen Mittagsgebet auf dem Petersplatz grüßte er die auf dem Platz versammelten Mitglieder, die am Samstagabend in Rom einen neuen Präsidenten gewählt hatten. “Vorwärts, mit Mut, auf dem Weg der Reform!”, rief Franziskus ihnen zu.

Zuvor hatte eine vom Papst angeordnete Evaluierung des Leitungsbüros von Caritas Internationalis in Rom stattgefunden. Caritas Internationalis besteht seit 1951. Hauptaufgabe des Verbands ist die Koordinierung von Hilfsaktionen und Entwicklungsprogrammen auf weltkirchlicher Ebene.

Erzbischof von Tokio neuer Präsident des Caritas-Weltverbands

Erzbischof Tarcisius Isao Kikuchi (64), Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von Japan, ist neuer Präsident von Caritas Internationalis. Die rund 400 Mitglieder der Generalversammlung des internationalen Caritas-Dachverbandes wählten ihn am Samstagabend in Rom für eine Amtszeit von vier Jahren.

Der Ordensmann der Steyler Missionare löst den kommissarischen Leiter Pier Francesco Pinelli ab. Ihn hatte Papst Franziskus berufen, nachdem er im November 2022 überraschend die Führungsspitze des Verbands unter Leitung von Kardinal Luis Antonio Tagle entlassen hatte. Hintergrund für die Maßnahme waren dem Vernehmen nach Klagen über eine schlechte Unternehmenskultur.

In einer Videobotschaft nach seiner Wahl, deren Ausgang er “überraschend” nannte, unterstrich Kikuchi, Aufgabe der Caritas sei es nicht nur, Menschen in Not Lebensmittel, ein Dach über dem Kopf und medizinische Versorgung zu gewährleisten, Wichtig sei es, Hoffnung inmitten des von Naturkatastrophen, Konflikten und verschiedenen Nöten hervorgerufenen Leids zu geben und die Betroffenen wissen zu lassen, dass sie mit ihrem Schicksal nicht der Gleichgültigkeit ausgesetzt oder vergessen seien. “Hoffnung muss in den Menschen selbst entstehen – indem wir an ihrer Seite sind und mit ihnen gehen”, so der Erzbischof.

Generalsekretär der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen

Kikuchi, der auch Generalsekretär der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) ist, war unter anderem 1995 Freiwilliger im Flüchtlingslager in Bukavu in der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Von 1999 bis 2004 leitete er als Exekutivdirektor die japanische Caritas, von 2007 bis 2022 als Präsident. Von 2011 bis 2019 war er zudem Präsident von Caritas Asien, von 1999 bis 2004 Mitglied des Exekutivausschusses von Caritas Internationalis und von 2011 bis 2019 Mitglied des Repräsentantenrats.

Geboren am 1. November 1958 in Iwate, legte er 1985 seine Profess bei den Steyler Missionaren ab, ein Jahr später folgte die Priesterweihe. Anschließend war er acht Jahre lang Pfarrer in Ghana. 2004 wurde er zum Bischof der japanischen Diözese Niigata geweiht, 2017 folgte die Ernennung zum Erzbischof von Tokio.

kna