Minister fordert Gesetz gegen Öko-Vandalismus

Unter dem Eindruck der jüngsten Farb-Attacke auf den Trevi-Brunnen in Rom hat der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano ein Gesetz gegen Akte des Öko-Vandalismus gefordert.
Unter dem Eindruck der jüngsten Farb-Attacke auf den Trevi-Brunnen in Rom hat der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano ein Gesetz gegen Akte des Öko-Vandalismus gefordert.

Der Trevi-Brunnen. Gebäudes der der christlichen Universität Houghton.–Foto: Jackson Jeep/Wikimedia/CC BY-SA 4.0

Unter dem Eindruck der jüngsten Farb-Attacke auf den Trevi-Brunnen in Rom hat der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano ein Gesetz gegen Akte des Öko-Vandalismus gefordert. Der parteilose Minister erklärte am Sonntag in Rom: “Die Angriffe der Öko-Vandalen auf Denkmäler werden zu einem ermüdenden Ritual, das die Bürger Geld kostet und Schäden verursachen kann.”

Sangiuliano kündigte an, dass sein Ministerium sich bei einer Anklage gegen die Täter als Nebenkläger beteiligen werde. Ferner hoffe er, dass das italienische Parlament bald ein Gesetz gegen solche Formen des Vandalismus beschließen werde. Das Gesetz müsse dazu führen, dass die Verursacher künftig die Kosten für die Beseitigung der von ihnen verursachten Schäden tragen müssten.

Roms Bürgermeister verurteilt Farb-Attacke auf Trevi-Brunnen

Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri hat die jüngste Protest-Attacke auf den Trevi-Brunnen scharf verurteilt. Er appellierte an die Täter, die nach eigenen Angaben im Auftrag der Organisation “Letzte Generation” handelten, derartige Aktionen zu unterlassen. Sie beschädigten wertvolle Denkmäler und schadeten der Umwelt, sagte Gualtieri, der unmittelbar nach dem Vorfall zum Trevi-Brunnen gekommen war, am Sonntagnachmittag vor Journalisten. Gualtieri gehört der Linkspartei PD an und ist seit 2021 Bürgermeister der italienischen Hauptstadt.

Die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seien für Stunden von anderen wichtigen Aufgaben abgelenkt; 300.000 Liter Wasser müssten ausgetauscht und eine Menge Energie verbraucht werden, um die Schäden zu begrenzen, erklärte Gualtieri und fuhr fort: “Man kann protestieren, das ist legitim und sogar notwendig. Aber nicht auf diese Weise! Das ist gefährlich und schädlich und zerstört wertvolle Kulturgüter, die der Allgemeinheit gehören.”

Schwarze Kohlenstaub im Brunnenbecken der „Fontana di Trevi“ entleert.

Am Sonntagvormittag hatten mehrere Protestierende einige Behälter mit schwarzem Kohlenstaub im Brunnenbecken der “Fontana di Trevi” entleert. Einsatzkräfte unterbrachen die Aktion und beschlagnahmten die meisten der noch ungeöffneten Behälter. In den vergangenen Monaten waren bei ähnlichen Aktionen bereits andere historische Brunnen in Rom attackiert worden.

Der Trevi-Brunnen ist mit einer Breite von fast 50 Metern und einer 25 Meter hohen Monumentalfassade aus Travertin der größte und bekannteste Brunnen Roms. Er wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Papst Clemens XII. geschaffen und gilt als eines der berühmtesten Barockbauwerke überhaupt.

kna/rwm