Bündnis: Kindergrundsicherung muss schnellstmöglich kommen

Ein Bündnis aus 51 Verbänden und Organisationen hat die Bundesregierung aufgefordert, „schnellstmöglich“ die Kindergrundsicherung einzuführen.
Berlin – Ein Bündnis aus 51 Verbänden und Organisationen hat die Bundesregierung aufgefordert, "schnellstmöglich" die Kindergrundsicherung einzuführen. Daneben brauche es eine Gesamtstrategie gegen Kinderarmut, die nicht nur aus Geldleistungen bestehe, sondern auch strukturelle Ursachen von Kinderarmut angehe, forderte das Bündnis in einem am Freitag in Berlin veröffentlichten Appell.

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Ein Bündnis aus 51 Verbänden und Organisationen hat die Bundesregierung aufgefordert, „schnellstmöglich“ die Kindergrundsicherung einzuführen. Daneben brauche es eine Gesamtstrategie gegen Kinderarmut, die nicht nur aus Geldleistungen bestehe, sondern auch strukturelle Ursachen von Kinderarmut angehe, forderte das Bündnis in einem am Freitag in Berlin veröffentlichten Appell.

Die Kindergrundsicherung soll nach den Plänen der Bundesregierung unter anderem das Kindergeld, den Kinderzuschlag, das Bürgergeld für Kinder und Teile des Bildungs- und Teilhabepakets zu einer einheitlichen Leistung zusammenfassen. Umstritten sind innerhalb der Regierung die benötigten Mittel für die Einführung.

Insbesondere Kinder und Jugendliche, die von Armut betroffen sind, bräuchten „mehr Solidarität, Wertschätzung, Unterstützung und Chancengleichheit“, heißt es in dem Appell des Bündnisses. Dazu zähle auch die Unterstützung für Familien durch eine größere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie mehr Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Lebensereignisse wie Arbeitslosigkeit, Trennung, Krankheit, Migration und Flucht steigerten das Armutsrisiko erheblich.

Das Bündnis wendet sich in seinem Appell „Haltung zeigen gegenüber Kindern, Jugendlichen und Familien: Menschen in Armutslagen vorurteilsfrei begegnen“ auch gegen „stigmatisierende Denkweisen“ und Vorurteile gegenüber einkommensarmen Familien: „Sie verzerren den Blick auf die tatsächlichen Belastungen in prekären Lebenslagen sowie die gravierenden Folgen von Armut.“ So sei die Annahme, einkommensarme Eltern würden die für ihre Kinder gedachten Geldleistungen für Alkohol, Tabak und elektronische Konsumgüter zweckentfremden, „schlicht falsch“.

Zu dem Bündnis aus 51 zivilgesellschaftlichen Akteuren zählen den Angaben zufolge auch der Deutsche Caritasverband und die Diakonie, der Paritätische Gesamtverband, die AWO, das Deutsche Kinderhilfswerk, der Kinderschutzbund, der Familienbund der Katholiken und das Hilfswerk Save the Children.