Bischof Meier: Gegen Gefühlskälte unter Jugendlichen angehen

Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht unter jungen Leuten viel Gefühlskälte.
Steingaden – Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht unter jungen Leuten viel Gefühlskälte. Erwachsene müssten dagegen etwas unternehmen, mahnte Meier laut Manuskript am Sonntag in der berühmten Wieskirche im oberbayerischen Steingaden. "Von einem Hauptkommissar, der regelmäßig Schulen zu Aufklärungsgesprächen und Gewaltprävention besucht, weiß ich, dass die Empathie bei Jugendlichen nach der Pandemie erschreckend gering ausgeprägt ist", so der Bischof. "Social distancing hat hier zu einer verheerenden Gefühlskälte geführt!" Dies dürfe Erwachsene nicht ungerührt lassen, gerade wenn sie in Politik und Kultur, in religiöser Erziehung und Wertevermittlung arbeiteten.

Bischof Bertram Meier (Foto: pba)

Der Augsburger Bischof Bertram Meier sieht unter jungen Leuten viel Gefühlskälte. Erwachsene müssten dagegen etwas unternehmen, mahnte Meier laut Manuskript am Sonntag in der berühmten Wieskirche im oberbayerischen Steingaden. „Von einem Hauptkommissar, der regelmäßig Schulen zu Aufklärungsgesprächen und Gewaltprävention besucht, weiß ich, dass die Empathie bei Jugendlichen nach der Pandemie erschreckend gering ausgeprägt ist“, so der Bischof. „Social distancing hat hier zu einer verheerenden Gefühlskälte geführt!“ Dies dürfe Erwachsene nicht ungerührt lassen, gerade wenn sie in Politik und Kultur, in religiöser Erziehung und Wertevermittlung arbeiteten.

Meier erklärte: „Wir beklagen, dass gerade im öffentlichen Raum die Aufmerksamkeit für das Wohl des anderen, die Zivilcourage, jemandem, der angegriffen wird, zu Hilfe zu kommen – vermutlich auch coronabedingt – abgenommen hat.“ Und weiter: „Die politisch ernste Lage, unser krisengeschüttelter Alltag, von Energiekrise bis Inflation, diese komplexe Gemengelage sollte uns an die Verantwortung füreinander erinnern, besonders für diejenigen, deren Leben gerade erst begonnen hat oder in absehbarer Zeit zu Ende geht.“

Der Bischof fügte hinzu: „Das stellvertretende Leiden Jesu, der unsere Sünden an das Holz des Kreuzes getragen und uns dadurch erlöst hat, birgt einen Auftrag für uns Christen. Gleichzeitig kann es Mahnung und Ermutigung für alle Menschen guten Willens sein, immer mehr Mensch zu werden, durch gelebte Mitmenschlichkeit.“

Der Bischof äußerte sich in einem Gottesdienst zu 40 Jahren Unesco-Welterbestätte Wieskirche. Die Kirche „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“ in Steingaden im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau zählt zu den bekanntesten und kunstgeschichtlich wertvollsten Gotteshäusern Deutschlands. Die Wallfahrt zum dortigen Gnadenbild besteht seit 1739. Die heutige Kirche wurde zwischen 1745 und 1754 von den Brüdern Johann Baptist und Dominikus Zimmermann erbaut. Jährlich besuchen das Gotteshaus rund eine Million Menschen.

kna