Es waren wohl wirklich die Römer: Archäologische Funde weisen auf ein altes Marschlager in Paderborn hin.
Münster/Paderborn – Es waren wohl wirklich die Römer: Archäologische Funde weisen auf ein altes Marschlager in Paderborn hin. Naturwissenschaftliche Untersuchungen bestätigten mittlerweile die Vermutungen, dass sie der Römerzeit entstammen, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag in Münster mit. Bereits im vergangenen Jahr hatten Archäologen Scherben von mehreren Weinamphoren gefunden. Später stießen sie noch auf die Überreste von zwei Feldbacköfen. Römische Soldaten errichteten Marschlager während ihrer Feldzüge.
Provisorische Backöfen in Paderborn um die Zeit Jesu
An der Universität Kiel wurden Proben aus den Feldbacköfen untersucht. Die Forscher stellten fest: Bis auf ein Holzkohlestück stammen alle anderen aus der Zeit um die Geburt Christi. „Das ist überwältigend, denn es bedeutet, dass die Feldbacköfen tatsächlich in die Zeit der augusteischen Feldzüge in Germanien datieren“, sagte Stadtarchäologin Sveva Gai. Solche provisorischen Backöfen nutzten laut LWL ausschließlich römische Soldaten in ihren temporären Lagern.
Bereits im September hatten die Archäologen einen römischen Wachposten westlich der Paderborner Altstadt vermutet. Darauf wiesen die damals gefundenen Amphoren hin. Sie seien Transportgefäße, wie man sie aus Römerlagern in Haltern am See oder in Bergkamen-Oberaden kannte. Laut LWL bleibt es jedoch schwierig, ein solches Marschlager im heute dichtbesiedelten Gebiet eindeutig nachzuweisen.