Die Zukunft des langjährigen Papstsekretärs Erzbischof Georg Gänswein ist nach wie vor unklar. Es sei noch zu früh, um zu sagen, wie dieses „neue Leben“ sein werde, sagte Gänswein.
Mailand/Freiburg – Die Zukunft des langjährigen Papstsekretärs Erzbischof Georg Gänswein ist nach wie vor unklar. Es sei noch zu früh, um zu sagen, wie dieses „neue Leben“ sein werde, sagte Gänswein einem Reporter der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Sonntag), der ihm an seinen neuen Aufenthaltsort in Deutschland nachreiste. „Ich muss erst noch herausfinden, was ich machen werde“, so Gänswein. In den kommenden Tagen werde er mit dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger über dieses Thema sprechen. Im Moment stehe er sperrig im Weg herum und sei in diesem Sinne „eine Nervensäge“.
Freiburg sei eine schöne Stadt, in der man gut lebe, sagte Gänswein weiter. „Und es gibt hier auch einen sehr guten Wein, besser als der italienische. Ich meine den Wein hier, nicht generell deutschen Wein.“ Auf den Hinweis, dass es Menschen gebe, die darauf hofften, er könne die Diözese neu beleben, sagte der Erzbischof: „Die Bürger hier kennen mich besser als ich sie. Wir werden sehen.“
Gänswein hat Gespräch mit Erzbischof Burger
Gänswein ist seit 7. Juli wieder in Freiburg, wo er vor rund 40 Jahren Theologie studierte. Papst Franziskus hatte den 66-Jährigen aus dem Vatikan zurück in sein Heimatbistum geschickt. Er lebt nun in einer Wohnung im Priesterseminar. Zur beruflichen Zukunft oder zu Gänsweins Aufgaben machten der Vatikan und das Erzbistum bisher keine Angaben. Unklar ist auch, wie eine Zusammenarbeit mit der Kirche vor Ort aussehen kann. Dies soll sich in den kommenden Tagen bei einem Gespräch mit Erzbischof Burger entscheiden.
Gänswein stammt aus dem Schwarzwald und arbeitete viele Jahre für Papst Benedikt XVI. Seit 2013 war er unter Franziskus gleichzeitig Präfekt des Päpstlichen Hauses. Von diesem Amt beurlaubte Franziskus Gänswein 2020. Vor kurzem teilte der Vatikan mit, dass Gänsweins Tätigkeit in Rom beendet ist und Franziskus ihn nach Freiburg zurückschickt. Zuletzt sorgte Gänsweins Buch „Nichts als die Wahrheit“ international für Schlagzeilen und Diskussionen, weil es Details über Konfliktlinien zwischen Papst Franziskus und seinem Vorgänger enthält.