Toter Papst besucht Heimat

Die sterblichen Überreste von Papst Pius X. (1903-1914) verlassen im Oktober den Petersdom in Richtung seiner norditalienischen Heimat.
Rom/Treviso – Die sterblichen Überreste von Papst Pius X. (1903-1914) verlassen im Oktober den Petersdom in Richtung seiner norditalienischen Heimat.

Der Petersdom im Vatikan (Foto: Carlo Armanni/Pixabay)

Die sterblichen Überreste von Papst Pius X. (1903-1914) verlassen im Oktober den Petersdom in Richtung seiner norditalienischen Heimat. Anlass des Besuchs ist der 120. Jahrestag der Wahl von Giuseppe Sarto zum Papst, wie die Zeitung „Il Messaggero“ (Wochenende) berichtete.

Papst Franziskus habe der außergewöhnlichen Reise vom 6. bis 15. Oktober zugestimmt, heißt es weiter. Nach eintägiger Aufbahrung in der Kathedrale von Treviso verbleibt Pius X. über eine Woche in der Kirche von Cendrole nahe seinem Geburtsort Riese. Die Region Venetien erwartet zu diesem Anlass Hunderttausende Pilger.

Papst Pius X. wurde 1954 heiliggesprochen

Der 1835 geborene Pius X. wurde 1954 heiliggesprochen. Unter Kirchenhistorikern gilt er als eine vielschichtige Persönlichkeit, die für einen strikten Antimodernismus wie für innerkirchliche Reformen steht. Er ordnete etwa die Kurie neu und gab eine Überarbeitung des Kirchenrechts in Auftrag. Pius X. starb am 20. August 1914, rund drei Wochen nach Beginn des Ersten Weltkriegs.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein toter Papst seine letzte Ruhestätte verlässt. Bereits 2018 wurde Johannes XXIII. (1958-1963) in einem Glassarg in sein Heimatbistum Bergamo gebracht. Anlass war auch damals der Jahrestag der Papstwahl – in diesem Fall der 60.

kna