Die Bundesregierung hat in den vergangenen zehn Jahren die Zuschüsse für humanitäre Hilfe an die Vereinten Nationen und für Nichtregierungsorganisationen deutlich erhöht.
Berlin – Die Bundesregierung hat in den vergangenen zehn Jahren die Zuschüsse für humanitäre Hilfe an die Vereinten Nationen und für Nichtregierungsorganisationen deutlich erhöht. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion hervor, die am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde.
Die Vereinten Nationen sind mit Abstand der größte Empfänger der humanitären Hilfszuschüsse aus Deutschland. Im Jahr 2022 erhielten sie demnach 2,6 Milliarden Euro. Zehn Jahre zuvor waren es knapp 168 Millionen. Nichtregierungsorganisationen haben zuletzt 393 Millionen Euro für humanitäre Hilfe erhalten, 2013 waren es 105 Millionen. An Rotkreuz und Rothalbmond-Organisationen flossen demnach im Jahr 2022 etwa 254 Millionen Euro aus Deutschland für deren humanitäre Hilfe. Zu Beginn des Vergleichszeitraums waren es 38 Millionen.
Für das laufende Jahr geht die Bundesregierung den Angaben zufolge von etwa 1,8 Milliarden Euro Zuschüssen für humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen aus. Für das Jahr 2024 bestünden aufgrund des noch laufenden Haushaltsverfahrens noch keine abschließenden Planungen, so die Regierung weiter. Seit einigen Jahren bewege sich der finanzielle Gesamtanteil von Förderungen von Organisationen der Vereinten Nationen dabei konstant zwischen etwa 81 bis 87 Prozent gegenüber 13 bis 19 Prozent für Nichtregierungsorganisationen. Zugleich sei die absolute Zahl der Förderungen von Nichtregierungsorganisationen stetig gestiegen.
Die Bundesregierung kündigte an, in einem Transparenzportal des Entwicklungsministeriums die Verwendung der humanitären Mittel zu veröffentlichen. Die Zahlen seien bereits über das Auswärtige Amt öffentlich zugänglich.
Humanitäre Hilfe zähle zu den zentralen Instrumenten der deutschen Außenpolitik, erklärte die Regierung weiter. Sie sei „wichtiger Bestandteil eines präventiven internationalen Krisenengagements und gemeinsam mit der internationalen Krisenprävention, Stabilisierung, Friedensförderung und Entwicklungszusammenarbeit Teil des integrierten Ansatzes der Bundesregierung“. Dabei solle humanitäre Hilfe stets so geleistet werden, „dass sie die dringendsten Bedarfe zuerst deckt, die vulnerabelsten Gruppen erreicht und keine schädlichen Nebenwirkungen hat“. Deutschland ist nach den USA der größte Geberstaat humanitärer Hilfe.