Internationale Friedenskonferenz in Münster

375 Jahre nach dem Westfälischen Frieden soll in Münster erstmals eine internationale Friedenskonferenz stattfinden.
Internationale Friedenskonferenz in Münster

Der Friedenssaal in Münster. © Markovskiy | Dreamstime.com

375 Jahre nach dem Westfälischen Frieden soll in Münster erstmals eine internationale Friedenskonferenz stattfinden. Organisator des Treffens am 15. September ist die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe, die seit 1998 alle zwei Jahre den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens verleiht. Thema seien neben dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die Konflikte im Nahen Osten und in der Golfregion, die Brandherde in Afrika und die daraus resultierenden Folgen für die Welt und Europa, hieß es am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms in Düsseldorf. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eröffne den Kongress, Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko halte die Abschlussrede.

„In dieser angespannten und herausfordernden Lage haben die westfälischen und lippischen Unternehmer mit ihrer engen Verbindung zum historischen Friedensschluss von 1648 gespürt, etwas tun zu müssen“, sagt WWL-Vorstandsvorsitzender Reinhard Zinkann vor Journalisten. „Unsere familiengeprägten Unternehmen lässt es nicht kalt, wenn Menschen urplötzlich in kriegerische Auseinandersetzungen gezogen werden. Wir sehen zudem mit großer Sorge, dass die politischen Konflikte unmittelbare Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaft haben.“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Armin Laschet, früherer nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und Konferenzleiter, erklärte: „Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine stellt die regelbasierte Koexistenz der Völker in Frage und enthüllt tiefgreifende Konflikte zwischen global konkurrierenden Systemvorstellungen. Die Vertreter einer liberalen, auf international abgestimmten Regeln basierenden Staatengemeinschaft sind dazu aufgerufen, wieder neu für unser Modell zu werben, das auf der Integrität von Staatengrenzen und der friedlichen Beilegung von Interessenskonflikten beruht.“ Gerade in Münster seien 1648 die Grundlage für das moderne Völkerrecht gelegt worden. Daher sei es richtig, dort die Friedenskonferenz abzuhalten.

Zu den Teilnehmern gehören der SPD-Politiker Peer Steinbrück, der Manager und frühere Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU), der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, NRW-Arbeitgeberpräsident Arndt Kirchhoff, der EU-Sonderbeauftragte für die Golfregion, Italiens Ex-Außenminister Luigi di Maio, und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Der Westfälische Frieden wurde 1648 in Münster und Osnabrück geschlossen und beendete den Dreißigjährigen Krieg.

kna