Papst kritisiert falsch verstandene persönliche Freiheit

Papst Franziskus hat vor falsch verstandener persönlicher Freiheit gewarnt. Diese zeige sich, wenn sich Menschen dazu ermutigt fühlten, Kontrolle statt Verantwortung über Wirtschaftsgüter, natürliche Ressourcen oder gar über andere Menschen zu übernehmen.
Papst Franziskus hat vor falsch verstandener persönlicher Freiheit gewarnt. Diese zeige sich, wenn sich Menschen dazu ermutigt fühlten, Kontrolle statt Verantwortung über Wirtschaftsgüter, natürliche Ressourcen oder gar über andere Menschen zu übernehmen.

Papst Franziskus –Foto: © Palinchak | Dreamstime.com

Papst Franziskus hat vor falsch verstandener persönlicher Freiheit gewarnt. Diese zeige sich, wenn sich Menschen dazu ermutigt fühlten, Kontrolle statt Verantwortung über Wirtschaftsgüter, natürliche Ressourcen oder gar über andere Menschen zu übernehmen, sagte der Papst am Samstag im Vatikan. Dies wirke sich negativ auf die Ärmsten und Verletzlichsten der Gesellschaft aus.

Papst: Trends von Entmenschlichung

Trends von Entmenschlichung gebe es auch in den Sozialen Netzwerken, so Franziskus weiter. Beispielhaft nannte er eine Verbreitung von Falschinformationen, Hass und Spaltung sowie die Reduzierung menschlicher Beziehungen auf Algorithmen; das könne zu Einsamkeit führen. Der Papst forderte eine Kultur authentischer Begegnung, mit Respekt und gegenseitigem Zuhören.

Der Papst äußerte sich vor dem International Catholic Legislators Network (ICLN), einem internationalen Netzwerk für Christen in der Politik. Die Organisation wurde 2010 von dem niederländischen Rechtswissenschaftler Christiaan Alting von Geusau gegründet. Einer der Schirmherren ist der Wiener Kardinal Christoph Schönborn.

Noch bis Sonntag findet in Frascati bei Rom das ICLN-Jahrestreffen mit rund 200 Teilnehmenden statt. Dort geht es um christliche Antworten auf entmenschlichende Trends in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Papst zu Ukraine-Krieg: Diplomatie baut auf und zerstört nicht

Papst Franziskus hat sich per Video-Call auch mit Jugendlichen in Russland ausgetauscht. Die jungen Frauen und Männer stellten ihm auch Fragen zum Ukraine-Krieg, wie der Missionspressedienstes Fides (Freitag) berichtet. Die Diplomatie beschreite eine Straße, auf der Einigkeit mehr zähle als Konflikte, so der Papst. Es gehe darum, die Position des anderen zu verstehen und Fehler zu verringern. „Diplomatie baut auf und zerstört nicht.“

Ob sich Franziskus auch zu der von ihm selbst angestoßenen Friedensmission äußerte, berichtete Fides nicht. Der Papst-Sondergesandte Kardinal Matteo Zuppi hat bereits diplomatische Gespräche in der Ukraine, Russland und der USA geführt. Demnächst soll er nach China reisen.

Die Video-Übertragung fand im Rahmen eines Russischen Jugendtreffens in Sankt Petersburg statt, das laut Fides eine Weiterführung des diesjährigen Weltjugendtags in Lissabon ist. Zu dem mehrtägigen Groß-Event Anfang August mit dem Papst und Hunderttausenden Jugendlichen aus der ganzen Welt waren auch rund 500 Jugendliche aus der Ukraine gereist. Eine kleine Gruppe von ihnen empfing Franziskus persönlich. Aus Russland waren 18 junge Menschen vor Ort.

Gespräch in die Basilika zur Heiligen Katharina von Alexandrien übertragen

An der russischen Version des Events nahmen Fides zufolge nun 400 Jugendliche teil. Das Gespräch mit dem Papst wurde in die Basilika zur Heiligen Katharina von Alexandrien übertragen. Wie in Lissabon versicherte er die Jugendlichen auch in Sankt Petersburg der Liebe und Gegenwart Gottes. Die Kirche sei wie eine Mutter, die niemanden ausschließe.

Das Russische Jugendtreffen hat am Mittwoch begonnen und endet an diesem Sonntag. In der Russischen Föderation sind laut Schätzungen weniger als eine Million der rund 145 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner katholisch.

kna