Das Aussterben großer Beutetiere hat den prähistorischen Menschen dazu gezwungen, bessere Waffen für die Kleintierjagd zu entwickeln.
Jerusalem – Das Aussterben großer Beutetiere hat den prähistorischen Menschen dazu gezwungen, bessere Waffen für die Kleintierjagd zu entwickeln. Das geht laut einer Mitteilung der Universität Tel Aviv (Donnerstag) aus einer neuen archäologischen Studie hervor. Demnach führten Veränderungen in der Tierwelt zu gesteigerten kognitiven Fähigkeiten des Menschen. Die entsprechende Studie wurde in der Fachzeitschrift „Quaternary“ veröffentlicht.
Die beteiligten Experten untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Verschwinden großer Beutetiere und der menschlichen Waffentechnik. Sie erforschten unter anderem, wie sich Speere mit Holz- und Steinspitzen zu Pfeil und Bogen entwickelten. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Größe der Beutetiere eine wichtige Rolle in der menschlichen Evolution spielte. So habe der Mensch seine Technik im Laufe der Zeit für die Jagd auf kleinere und schnellere Tiere angepasst.
Die Forscher untersuchten den Angaben zufolge Funde von neun prähistorischen Stätten in Südafrika, Ostafrika, Spanien und Frankreich. Die Archäologen suchten dort nach einem Zusammenhang zwischen den gefundenen Waffen und dem fortschreitenden Rückgang der Beutegröße. Dabei fanden sie nach eigenen Angaben heraus, dass ausgefeilte Techniken zum Bearbeiten von Steinen zunahmen, während die Menge an Knochen großer Beutetiere zurückging.
Miki Ben-Dor, Co-Leiter der Studie, erklärte, dass ein hölzerner Speer zur Jagd großer und langsamerer Tiere ausreiche. Kleinere Tiere, wie etwa Rehe, könnten jedoch selbst mit einer Speerwunde noch Distanzen zurücklegen, die es dem Jäger erschwerten, das Tier zu fangen.
In einer früheren Studie hatten die Forscher herausgefunden, dass sich die vorherrschende Beutetierart über Zehntausende Jahre von 12 Tonnen schweren Elefanten zu 25 Kilo schweren Gazellen veränderte. Die Größe der erlegten Tiere habe dabei kontinuierlich abgenommen. Die neue Studie unterstütze die Theorie, dass dies zu einer besseren Waffentechnik geführt habe, so das Fazit der Experten.