Die frühere Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung Brücken bauen.
Köln – Die frühere Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung Brücken bauen. Als neu gewählte Präsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) wolle sie Vorbild sein, sagte sie im Interview des kirchlichen Kölner Internetportals domradio.de (Donnerstag). Wenn jeder einen Beitrag leiste, sei viel Arbeit getan. Karliczek möchte ihren Beitrag im Frauenbund leisten, weil die Corona-Zeit gezeigt habe, wie fragil Gleichberechtigung in Gesellschaft und Familie sei.
Mehr Gleichberechtigung wünscht sich Karliczek auch in der katholischen Kirche, beispielsweise durch Weiheämter für Frauen. Wenn Frauen Verantwortung übernähmen, würden Sicht- und Handlungsweisen vielfältiger. Es stimme sie positiv, dass bei der Weltsynode in Rom sichtbar werde, dass etwa die Frage nach der Frauenpriesterweihe auch in Lateinamerika ein Thema sei. Wenn sich Verbände wie der KDFB jetzt international vernetzten, könne man viel erreichen.
Kritik an der Synode in Rom hält Karliczek entgegen, dass man in vielen kleinen Schritten vorangehe, auch wenn es von außen so aussehe, als ändere sich nichts. „Und am Ende sind viele kleine Schritte auch eine Möglichkeit, ein Ziel zu erreichen.“ Karliczek (52) ist seit dem Wochenende neue Präsidentin des KDFB. Ihm gehören bundesweit etwa 145.000 Frauen an. Ziel ist eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche.