Bischof bei eingestürzter Kirche in Kassel – Ursache unklar

Das Dach der als Kunstkirche überregional bekannten Kasseler Elisabethkirche ist am Montagmittag vollständig eingestürzt.
Bischof bei eingestürzter Kirche in Kassel - Ursache unklar

Bischof Dr. Michael Gerber / Foto: Bistum Fulda

Das Dach der als Kunstkirche überregional bekannten Kasseler Elisabethkirche ist am Montagmittag vollständig eingestürzt. Nach Angaben des Bistums wurde niemand verletzt. „Darüber sind wir froh und dankbar“, sagte Bischof Michael Gerber am Dienstag bei einem Besuch des Unfallorts. Noch am Sonntag war die Kirche bei einem Festgottesdienst voller Menschen. In der vergangenen Woche gab es eine große Kulturveranstaltung. Zum Zeitpunkt des Einsturzes war nur ein Kirchenmitarbeiter im Gebäude, er konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Feuerwehr war mit rund 50 Personen im Einsatz.

Die Gründe für den Einsturz seien unklar, sagte Gerber. Experten hätten ihre Untersuchungen bereits begonnen. Das Dach der in den 1950er Jahren gebauten Kirche sei regelmäßig statisch untersucht worden, teilte das Bistum Fulda mit. Zuletzt im vergangenen Jahr in Vorbereitung einer Kunstinstallation. Dabei seien keine Mängel oder Schäden aufgefallen.

Das Dach ruht auf einer auf Ziegel-Beton-Wänden aufgelegten Holzkonstruktion. Die Balken sind aus bislang ungeklärter Ursache in der Mitte eingebrochen, das komplette Dach ist ins Kircheninnere gestürzt. Schwer beschädigt wurde auch die Orgel. Aus Sicherheitsgründen ist die Kirche am Kasseler Friedrichsplatz gesperrt. Auch anliegende Büroräume dürfen nicht betreten werden. Nach Angaben der Feuerwehr besteht derzeit aber keine akute, weitere Einsturzgefahr.

Die Kirchengemeinde hat bereits eine Baufirma beauftragt, das zerstörte Dach aus dem Innenraum zu entfernen und eine provisorische Überdachung aufzubauen. So soll das Kircheninnere vor Regen geschützt werden.

In der Elisabethkirche am Friedrichsplatz finden immer wieder kulturelle Veranstaltungen statt, beispielsweise auch begleitend zur Weltkunstausstellung documenta. Sie ist zudem ein wichtiger Ort für Gottesdienste für Christen, die aus dem Ausland stammen. Ihr Vorgängerbau aus dem Jahr 1770 war während dem Zweiten Weltkrieg zerstört worden.

Von Volker Hasenauer (KNA)